MissbrauchsvorwürfeErzbistum Köln sucht Opfer zweier verdächtiger Priester

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Die Türme des Kölner Doms (Symbolbild)

Köln/Troisdorf – Um möglichen Missbrauchsvergehen zweier Kölner Priester auf die Spur zu kommen, hat das Erzbistum Köln erneut zum Mittel öffentlicher Aufrufe in den Gemeinden gegriffen, in denen die Tatverdächtigen eingesetzt waren.

Die erste Suche betrifft den 2020 verstorbenen Geistlichen Erich J., der 2011 bereits einen sexuellen Missbrauch in den 1970er Jahren eingeräumt hatte und mit Kirchenstrafen belegt wurde. Sein Fall ist als „Aktenvorgang 15“ im Kölner Gutachten zum Missbrauchsskandal ausführlich dargestellt (hier geht es um Gutachten). Es hält mehreren Bistumsvertretern insgesamt fünf Pflichtverletzungen vor.

Suche wird ausgedehnt

Nun geht es nach Angaben des Erzbistums darum, eine schon 2016 an J.s letzter Wirkungsstätte begonnene Opfersuche auf weitere Einsatzorte auszudehnen. J. war von 1958 bis 1970 Kaplan in St. Dreikönigen in Köln-Bickendorf, danach Pfarrer von St. Franziskus in Bilderstöckchen. 1980 wurde er als Krankenhauspfarrer in die Uniklinik versetzt.

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Zeitzeugen erinnern sich, dass die Eltern eines Betroffenen dies mit der Drohung erzwungen hätten, andernfalls an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Bistumsleitung habe alle Beteiligten zum Schweigen „vergattert“. 1982 wurde J. erneut als Pfarrer eingesetzt, und zwar in St. Mariä Geburt in Hürth-Efferen.

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Im zweiten Fall geht es um einen namentlich nicht genannten Priester, der bis 1991 im Troisdorfer Stadtteil Bergheim tätig war. Gegen ihn bestehe der „bislang nicht nachgewiesene Verdacht“ sexueller Übergriffe auf Minderjährige in den 1970er und 1980er Jahren. Auch wenn bei verstorbenen Beschuldigten eine Klärung nur in den seltensten Fällen möglich sei, will das Erzbistum „allen Hinweisen nachgehen“. Betroffene oder Zeugen sind gebeten, sich bei den externen Ansprechpersonen (hier die Kontaktdaten) zu melden.

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