Missbrauchsvorwurf gegen KölnerKein Beweismaterial in Düsseldorfer Haus gefunden

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Im Fall eines mutmaßlichen Missbrauchstäters aus Köln-Zollstock bereitet die Staatsanwaltschaft die Anklage vor.

Köln/Düsseldorf – Bei ihren Ermittlungen gegen einen wegen Kindesmissbrauchs festgenommenen Babysitter aus Köln hat die Polizei ein leerstehendes Wohnhaus in Düsseldorf durchsucht. Die Aktion sei am Dienstag beendet worden. „Etwaig beweisrelevantes Material wurde nicht aufgefunden“, teilte Lisa Klefisch von der Kölner Staatsanwaltschaft mit. Auch gebe es keine Anhaltspunkte dafür, dass es in dem Haus zu Missbrauchstaten gekommen sei. Der 33-Jährige sitzt seit Anfang Juni in Untersuchungshaft.

Noch nicht abgeschlossen ist dagegen die Durchsuchung seiner Wohnung in Zollstock. Akribisch suchen Ermittler dort seit Wochen jeden Zentimeter ab, um nichts zu übersehen. Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich noch elektronische Speichermedien mit potenziell strafbaren Inhalten – zum Beispiel USB-Sticks oder Festplatten – in der Wohnung befinden könnten, sagte Klefisch.

33-Jähriger in Köln-Zollstock festgenommen

Im Zuge ihrer Ermittlungen hatten die Fahnder Verbindungen des Beschuldigten nach Düsseldorf festgestellt. Konkret soll er „aufgrund einer bekannt gewordenen Verwaltertätigkeit möglicherweise Zugang zu einem leerstehenden Wohnhaus in Düsseldorf gehabt haben“, berichtete Klefisch. Daraufhin erließ das Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann schweren sexuellen Missbrauch von mehreren Kindern vor. Der 33-Jährige war in einer Kita beschäftigt, außerdem soll er als Babysitter gearbeitet und offenbar auch auf diese Weise Opfer gefunden haben. Laut früheren Angaben der Ermittler gibt es in einem Fall Hinweise auf den sexuellen Missbrauch eines Kita-Kindes.

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Das Verfahren gegen den Mann resultiert nicht aus den Ermittlungen zum jüngsten Missbrauchskomplex Wermelskirchen. Wegen einiger Parallelen wird der Fall jedoch ebenfalls von der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) „Liste“ bei der Kölner Polizei bearbeitet. Einem 44-Jährigen aus Wermelskirchen wird der Missbrauch von mindestens zwölf Kindern vorgeworfen. Auch er hatte sich als Babysitter angeboten.

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