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Bauvorhaben in StammheimSchönheitskur für den Wasserturm

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So könnte die neue Wohnanlage vom Rhein aus anzusehen sein.

So könnte die neue Wohnanlage vom Rhein aus anzusehen sein.

Mülheim/Stammheim – Im und um den Wasserturm im Süden Stammheims soll gebaut werden. Das Gebäude selbst soll umgebaut sowie fünf neue Wohnhäuser errichtet werden. Das geht aus zwei Bauanträgen hervor, die die Bezirksvertretung Mülheim auf ihrer jüngsten Sitzung einstimmig zur Kenntnis nahm.

Ein Investor, der das denkmalgeschützte Gebäude samt Grundstück bereits 2007 gekauft hat, will hier attraktive Wohnungen entstehen lassen. Zwar lag schon 2011 eine Bauvoranfrage des Investors vor. „Die Pläne des Bauherrn passen städtebaulich nicht in die unmittelbare Umgebung und können so nicht genehmigt werden“, lehnte der damalige Leiter des Bauaufsichtsamts, Detlef Fritz, vor drei Jahren das Vorhaben ab. Eines der vier neuen Gebäude rücke zu nahe an einen angrenzenden Bolzplatz heran. Der sei aber als Lärmquelle einzustufen, und so könne es später zu Konflikten mit den Bewohnern kommen. Der Bolzplatz sei zudem bestandsgeschützt und werde auf keinen Fall verlagert. Ähnlich habe es sich mit dem Vorhaben des Investors verhalten, Neubauten mit drei Geschossen zu errichten. Das habe nicht in die Umgebung gepasst: Nördlich schließen sich zweigeschossige Einfamilienhäuser der Straße Am Rheinacker an das Grundstück an, südlich befindet sich eine eingeschossige Kindertagesstätte. Der im Jahr 1881 errichtete Turm war im Oktober in die Schlagzeilen geraten, als ein Elfjähriger beim Spielen im Innern abgestürzt war und schwere Verletzungen erlitten hatte.

Bedenken der Bauverwaltung

Die aktuellen Bauanträge – einer für den Wasserturm und einer für neu zu bauende Wohnhäuser – tragen diesen Bedenken der Bauverwaltung Rechnung. Geplant ist, den Wasserturm aufzustocken. Im Inneren plant der Bauherr Büroräume mit einer Gesamtfläche von 1300 Quadratmetern. Außerdem will der Eigentümer auf dem etwa 3000 Quadratmeter großen Gelände fünf zweigeschossige Häuser mit 13 Wohnungen errichten.

„Ich bin froh, dass es endlich losgeht und dieser Schandfleck verschwindet“, sagt Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs. Der Wasserturm und das Gelände seien zu lange dem Verfall preisgegeben worden. Er kenne die Pläne seit Jahren und wundere sich, warum die Verwaltung erst jetzt damit komme. Das allerdings kann noch dauern. Die Anträge sind noch in der Prüfungsphase. „Wir halten den Antrag für die fünf Wohnhäuser bauplanungsrechtlich für zulässig, doch das Verfahren für beide Vorhaben ist noch nicht abgeschlossen“, erklärt ein Mitarbeiter des Bauaufsichtsamts. Wann mit einem Baubeginn zu rechnen sei, könne er nicht sagen.

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