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„Sprang aus dem Gebüsch“Wildschwein attackiert Kölner Hundehalterin in Buchheim

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Eine Wild­schwein­rotte läuft über eine Straße. (Symbolbild)

Köln – In und um Köln, insbesondere aber in den rechtsrheinischen Stadtteilen Dellbrück, Thielenbruch, Merheim, Neubrück oder Brück gibt es viele Wildschweine, die sich – der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hat dazu wiederholt berichtet – auch in die Wohngebiete wagen. Ihr Respekt vor Gärten, Grünanlagen, Sport- oder Kinderspielplätzen ist gering. Auf der Suche nach Nahrung pflügen die Rotten die Böden um. Sie scheuen aber auch vor Angriffen auf Passanten nicht zurück. Das musste in der vergangenen Woche die Buchheimerin Susanne S. erleben. 

Die 52-Jährige schildert dem „Kölner Stadt-Anzeiger” ihre frühmorgendliche Begegnung mit einer Rotte an der Strunde und am Feld Herler Straße/Kattowitzer Straße. „Ich habe beide Hunde an der Leine geführt und wurde in der Gleiwitzer Straße von einem Keiler angegriffen. Er sprang aus dem Gebüsch, hat mich umgerempelt und seine Hauer dann in meinen Hund gerammt. Mir ist zum Glück nicht so viel passiert, außer blauen Flecken, aber mein Hund Willi musste in die Tierklinik und wieder zusammengeflickt werden. Er hat Glück gehabt und wird wieder gesund.“

Auch für Jogger, Radfahrer und Schüler gefährlich

Zur Rotte gehörten nach ihrer Beobachtung rund 15 Tiere, die nach Ansicht der Anwohnerin gefährlich auch für Jogger, Radfahrer und Schüler werden könnten. „Das Ordnungsamt und das Amt für Jagd und Forstwirtschaft haben mir erklärt, dass die Stadt leider nichts unternehmen könne, da in einem Wohngebiet nicht gejagt werden dürfe.“

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Die Stadt erklärt auf ihrer Homepage: „Außerhalb der Jagdflächen, in sogenannten befriedeten Bezirken, wie Wohnsiedlungen, Grünanlagen, Friedhöfen oder Hausgärten, ist die Jagdausübung aus Sicherheitsgründen gesetzlich verboten. Nur in Ausnahmefällen, insbesondere zur Gefahrenabwehr oder zur Tierseuchenbekämpfung und wenn eine gefahrlose Schussabgabe möglich ist, können wir der Eigentümerin oder dem Eigentümer des Grundstücks eine beschränkte Jagdausübung durch ausgewählte Jägerinnen und Jäger genehmigen.“

Die Tiere halten sich tagsüber in der Merheimer Heide auf. „Es soll sogar Menschen geben, die aus Mitleid die Schweine anfüttern“, klagt die Buchheimerin. „Leider ein falsches Mitleid, da die Schweine ihre Scheu vor den Menschen verlieren, wie ich am eigenen Leib erfahren durfte.“ Sie warnt die Nachbarschaft, auf ihre Kinder aufzupassen. „Und bitte hört auf, die Wildschweine zu füttern.“

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