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„Wohnen seit 4 Jahren im Dreck"Anwohner in Köln-Mülheim sind sauer über Baustelle

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Immer wieder stock en die Arbeiten an der Wallstraße.

Immer wieder stock en die Arbeiten an der Wallstraße.

Köln-Mülheim – Die Anwohner der Wallstraße und der benachbarten Seidenstraße sind verärgert. Seit 2014 leben sie neben einer Baustelle und immer wieder kommen die Arbeiten zum Erliegen. „Es tut sich nicht wirklich was. Wir wohnen seit vier Jahren im Dreck“, beklagt Roswitha Strauch, eine der Nachbarinnen.

Bei dem Gelände handelt es sich um das ehemalige Wohnhaus Wallstraße 86-90. Im Sommer 2013 hatte es in dem Haus gebrannt. Ein Jahr später wurde mit den Abbrucharbeiten begonnen, bis diese im Oktober 2014 wieder stockten: Der Eigentümer – der Kölner Rechtsanwalt Thomas Ney – und die Bauaufsicht der Stadt waren sich nicht einig, ob eine gültige Abbruchgenehmigung vorlag. Erst nachdem das geklärt war, konnte der Abriss im Frühjahr 2016 offiziell beendet werden. Ende 2017/Anfang 2018 stockten die Arbeiten an dem Neubau ein weiteres mal. Strauch: „Für uns Anwohner es ist das gleiche wie vor einem Jahr.“

„Die Bauaufsichtsbehörde kann aktuelle Verzögerungen nicht erklären“, ließ Jürgen Müllenberg, Pressesprecher der Stadt, auf Anfrage verlauten. Seit Anfang März 2018 sei der Bauherr im Besitz einer geänderten Genehmigung. Vorher waren einige Nachträge erforderlich, die geprüft, bewertet und letztlich entschieden werden mussten. Über Einzelheiten und Inhalte dieses Verfahrens könne die Bauaufsichtsbehörde keine Auskünfte geben. Müllenberg: „Dazu müssten beim Eigentümer Informationen erfragt werden.“

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Besitzer Ney ist optimistisch, dass die Fortschritte auf der Baustelle bald sichtbar werden: „Aktuell erfolgt die wegen der vorhandenen Bausubstanz sehr komplizierte Gestaltung des Gebäudefundaments.“ Grund für die Verzögerungen sei ein alter Gewölbekeller, den man erhalten wolle. Um bauen zu können, müsse die Kellerdecke verstärkt werden. Wenn diese fertig sei, gehe es ziemlich schnell. Ney rechnet damit, dass der Neubau Mitte nächsten Jahres bezugsfertig wird. Insgesamt bekomme das neue Haus 33 Wohneinheiten, die überwiegend wohngemeinschaftstauglich und barrierearm sein werden.

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