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400 neue WohnungenAbriss und Neubau der LEG-Häuser am Schlebuscher Weg

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Die Wohnungen am Schlebuscher Weg sind marode und sollen durch Neubauten ersetzt werden.

Die Wohnungen am Schlebuscher Weg sind marode und sollen durch Neubauten ersetzt werden.

Höhenhaus – Die LEG-Siedlung entlang des Schlebuscher Wegs soll abgerissen und mit mehr Wohnungen neu bebaut werden. Die Bezirksvertretung Mülheim stimmte nun einstimmig für das Vorhaben der Stadt, einen Bebauungsplan zu erstellen.

Ziel der Planung ist es, auf den Grundstücken nachverdichtete Wohnbebauung durch Neubauten zu schaffen. Für das Gelände besteht kein Bebauungsplan, sondern lediglich ein Hinweis „Wohnbaufläche“ im Flächennutzungsplan. Bisher existieren hier 204 Wohnungen in 43 Gebäuden mit je zwei Geschossen. Es liegt bereits eine Machbarkeitsstudie vor, auf deren Grundlage die weitere Planung erfolgen soll. „Wir haben festgestellt, dass die Häuser dringend sanierungsbedürftig sind“, erklärte Elke Müßigmann vom Stadtplanungsamt den Bezirkspolitikern. Es fehle unter anderem eine effektive Wärmedämmung. Die Gebäude seien auch nicht barrierefrei. Die LEG habe gefragt, ob man nicht einfach sanieren und die Gebäude aufstocken könne. Doch das sei so nicht möglich: „Die Statik gibt das nicht her.“ Also bleibe nur Abriss und Neubau.

Umzugsmanagement soll eingerichtet werden

Amt und LEG gehen davon aus, dass auf dem Grundstück künftig bis zu 400 neue Wohnungen, eine Kindertagesstätte mit sechs Gruppen sowie ein etwa 2400 Quadratmeter großer Spielplatz gebaut werden können. Müßigmann teilte mit, dass die LEG grundsätzlich bereit sei, das kooperative Baulandmodell der Stadt anzuwenden – dass also 30 Prozent der Wohnungen öffentlich gefördert und somit für einkommensschwache Mieter geeignet sein werden.

„Heute beziehen 45 Prozent der Mieter Sozialleistungen“, betonte die stellvertretende Amtsleiterin. Es werde auch ein Umzugsmanagement eingerichtet, um den Mietern während der Bauphase möglichst wenige Unannehmlichkeiten zu bereiten. Zu diesem Zweck habe ein Erfahrungsaustausch mit der GAG stattgefunden, die bereits mehrere ihrer Quartiere saniert habe. Müßigmann: „Leer gezogene Wohnungen werden nicht neu vermietet, sondern dienen als Freiraum für Umzüge während der Arbeiten.“

Sie erklärte weiter, dass der Bauherr künftig bis zu 9,75 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter verlangen wolle. Bezirksbürgermeister Fuchs verwies darauf, dass die Mieter bisher erheblich weniger zahlen müssten: „Heute liegen die Kaltmieten bei 4,50 bis 6 Euro pro Quadratmeter.“

Er schlug vor, einen Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen von 50 statt 30 Prozent zu fordern: „Nur so sichern wir ab, dass genug bezahlbarer Wohnraum entsteht.“

Winfried Seldschopf (Grüne) bekräftigte das: „Es sollten mindestens 200 Wohnungen mit sozialverträglichen Mieten erhalten bleiben.“ Die Forderung nach mindestens 50 Prozent geförderter Wohnungen wurde einstimmig beschlossen. Außerdem ist eine Beteiligung der Öffentlichkeit vorgesehen. Fuchs schlug als Termin dafür Montag, den 10. Juni, vor.

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