Backkunst aus der KeupstraßeKölner Konditorei eröffnet nach Renovierung

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Familie Özdag bei der Wiedereröffnung ihres Geschäfts in der Keupstraße 

Köln-Mülheim – „Ohne unsere Gäste hätten wir es niemals soweit geschafft“. Zum 35. Geburtstag zeigte sich Servet Özdag dankbar. In Mülheim wurde zum Jubiläum auch deshalb kräftig gefeiert, weil die bekannte Konditorei in der Keupstraße nach dreimonatigem Umbau wieder eröffnet wurde.

1986 wurde die Feinkonditorei Hasan Özdag vom Namensgeber gegründet. Der gelernte Konditormeister kam in den 1970er-Jahren nach Deutschland und arbeitete zunächst als Textilarbeiter, bis er wieder seiner Leidenschaft, der Backkunst nachging. Gemeinsam mit seinen sieben Kindern und seiner Frau Aliye zog Özdag nach Köln und eröffnete in Mülheim sein eigenes Lokal. 35 Jahre später wird das Geschäft von seinen Kindern geführt.

Töchter führen Geschäft weiter

Das Familienunternehmen beschäftigt 30 Mitarbeitende und hat 2019 eine zweite Filiale in Stammheim eröffnet. Der Vater und Namensgeber des Familienunternehmens ist mittlerweile im Ruhestand. 2008 haben die beiden Schwestern Hülya und Zülya Özdag das Geschäft in der Keupstraße übernommen. Es sei nicht immer einfach, das Geschäft als Familie zu führen, aber es soll auch in Zukunft den Nachkommen überlassen werden. „Wir hoffen, dass irgendwann unsere Kinder den Laden weiterführen können“, so der Sohn Servet, der in der Produktion, im Verkauf und im Kundenservice tätig ist. Bekannt geworden ist die Familie bereits durch das Fernsehen. „Die Özdags“ war eine Dokumentarfilmreihe, die den Alltag der türkeistämmigen Konditorfamilie in Köln zeigte. Die siebenteilige Familiendoku wurde 2007 vom WDR ausgestrahlt. „Wir waren die türkische Vorzeigefamilie“, sagt Servet Özdag über den damaligen Rummel um die bekannt gewordenen Feinkostbäcker aus Mülheim.

Die Torten sind das Aushängeschild der Konditorei. Die Bestellungen reichen von gewöhnlichen Hochzeits- oder Geburtstagstorten bis hin zur unkonventionellen Scheidungstorte, auf der zerbrochene Herzen oder blutüberströmte Männer zu sehen sind. Empfehlen kann der Sohn Servet auch die verschiedenen Baklava Kreationen. Er sieht es als sein Verdienst, die deutsche und türkische Konditorei verbunden zu haben. Diese sei nicht süß und so fettig wie die herkömmlichen türkischen Delikatessen.

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Wie alle anderen Lokale hat die Corona-Pandemie auch die Özdags getroffen. Doch sie stellten ihre Produktion um, bauten einen Onlineshop sowie einen Lieferdienst auf und konnten die Zeit überstehen. „Die Leute haben es sich nicht nehmen lassen, trotzdem im kleineren Rahmen zu feiern“, so Özdag.

Mit Clown und Tombola wurde am Samstag gefeiert. Der Großteil der Einnahmen soll an gemeinnützige Projekte gespendet werden. Auch der Vater Hasan, der zurzeit im Krankenhaus behandelt wird, kam für das Jubiläum vorbei.  

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