Gärten, Sport, neuer PlatzDer rechtsrheinische Grüngürtel in Köln wird aufgewertet

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So wie hier im vergangenen Jahr an der Olpener Straße sollen bald auch Hobbygärtner am Schlagbaumsweg in Holweide ihr Gemüse anpflanzen können.

  • Der rechtsrheinische Äußere Grüngürtel – er zieht sich vom Gremberger Wäldchen im Süden über die Merheimer Heide bis nach Höhenhaus – soll in den kommenden zwei Jahren attraktiver ausgestaltet werden.
  • Mehr als drei Millionen Euro fließen in die Aufwertung der Anlage.
  • Wir stellen die verschiedenen Projekte vor.

Köln – Jetzt soll alles schnell gehen: Mülheims Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs beauftragte mit einem weiteren Mitglied der Bezirksvertretung die Stadtverwaltung per Dringlichkeitsentscheid mit der Umsetzung verschiedener Projekte auf dem Gebiet des Stadtbezirks.

Grundlage der Ausgestaltung ist das Integrierte Handlungskonzept der Stadt „Vielfalt vernetzen“, das drei Schwerpunkte beinhaltet. So gibt es das Projekt „Grün vernetzen – Grün entwickeln“, in dessen Rahmen die Stadt herkömmlich genutzte Rasenflächen in artenreiche Wiesen umwandeln will.

Sportanlagen in Köln-Mülheim sollen kommen

Im Stadtbezirk Mülheim betrifft das die Grünfläche zwischen der Wichheimer Straße und der Gesamtschule Holweide sowie weiter südlich entlang des Strunder Bachs bis zum Kreuzwasser. Weitere Wiesen entstehen in einem Dreieck südlich der Wichheimer Straße unmittelbar westlich der Autobahnbrücke in Buchheim, entlang der KVB-Trasse Chemnitzer Straße in Holweide, westlich des Neurather Rings zwischen Kreisverkehr Cottbuser Straße und Bahnunterführung Richtung Mülheimer Ring, am Springborn in Höhenhaus sowie rund um das Zwischenwerk XIb und den Sportplatz des TuS Höhenhaus.

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Ein zweites Projekt heißt „Sport- und Fitnessband/WaldParkour“. An sieben Stationen eines durch den ganzen rechtsrheinischen Äußeren Grüngürtel verlaufenden Wegs entwickelt die Stadt ein abgestimmtes Bewegungsangebot für die Bewohner der angrenzenden Sozialräume. Im Stadtbezirk Mülheim entstehen diese am Melissenweg, im Buchheimer Park und am Herler Ring. Die Anlage am Melissenweg in Höhenhaus soll vornehmlich mit Geräten für Kraft- und Ausdauerübungen sowie für Seniorensport ausgestattet werden.

Selbstversorgungs-Gärten geplant

Im Buchheimpark, an der Piccoloministraße zwischen dem Fort XI und der Autobahn gelegen, plant die Stadt Trainingsmöglichkeiten für die Koordination des Körpers und Kraft sowie eine Slackline-Anlage. Am Herler Ring unmittelbar neben dem Sportplatz des MTV 1850 Köln wiederum werden Trendsportarten angeboten.

Drittes Projekt des Handlungskonzepts sind die sogenannten Gartenlabore. Neben einem bereits existierenden an der Olpener Straße im Stadtbezirk Kalk wird jetzt ein weiteres am Schlagbaumsweg in Holweide auf einer 3,5 Hektar großen Fläche zwischen der Gesamtschule und den Sportanlagen entlang des Schlagbaumswegs eingerichtet. „Hier schaffen wir ein niedrigschwelliges Angebot für die Anwohner, zu gärtnern“, betont Joachim Bauer, stellvertretender Leiter des Grünflächenamts. Angetrieben wird das Projekt Gartenlabore durch eine besondere Fragestellung.

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Wie können für bestimmte Bevölkerungsgruppen – große Haushalte in verdichteten Quartieren, einkommensschwache Gruppen und Menschen mit Migrationshintergrund – modellhaft neue Formen des Gärtnerns zur Selbstversorgung, gesunden Ernährung und zur Umweltbildung gefunden werden? Die Stadt stelle in Zusammenarbeit mit dem Kreisverband der Kölner Gartenfreunde vorgesäte Gemüsegartenparzellen zur Verfügung, die von Interessierten bewirtschaftet werden. Dazu gebe es Workshops zu Gartenthemen und gemeinsame Feste.

Kleine Gebühr statt teurer Pacht für Mieter

„Die vorbereiteten Gärten werden von uns in jeweils 50 Quadratmeter große Parzellen mit allen Gemüsen pro Person aufgeteilt“, erläutert Bauer. Gruppen wie Mietparteien eines Hauses haben die Möglichkeit, 300 bis 400 Quadratmeter zu bewirtschaften, für Familien können jeweils 100 Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden.

Die gesamte Anlage verfügt über angelegte Wege, einen Gemeinschaftsplatz und eine zentrale Wasserstelle. Die Gärtner bezahlen keine Pacht, sondern eine Gebühr von 50 Euro pro Jahr. „Zu unseren Spielregeln gehört auch, dass keine Hütten errichtet werden dürfen“, unterstreicht der stellvertretende Amtsleiter.

Die Vorhaben der drei Projekte werden vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Für die Jahre 2020 und 2021 stehen insgesamt 3,035 Millionen Euro zur Verfügung, 2 377 600 Euro davon aus EFRE-Mitteln, den Rest trägt die Stadt. Ein späterer Ausbau der Gartenlabore im Wert von 986 000 Euro soll ohne Förderung erfolgen.

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