Graffiti am Kölner KalkbergHelden der Kindheit an die Stützwand gesprayt

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Mittwochsmaler Jan suchte sich das Comic-Paar Phineas und Ferb für seinen Wandabschnitt auf der Stützwand am Kalkberg aus.

  • Direkt neben dem Spiel- und Bolzplatz Im Bischofsacker in Buchforst entsteht eine Graffiti-Galerie auf der tristen Stützwand am Kalkberg.
  • Mittwochsmaler heißt das Graffiti-Projekt des Sozialdienstes katholischer Männer (SKM).
  • Die Wand hatte zuvor für Irritationen in der Nachbarschaft geführt. Warum und wo weitere legale Graffiti-Flächen in der Umgebung entstehen sollen, lesen Sie hier.

Buchforst – Die Stützwand des Kalkbergs unmittelbar am Spiel- und Bolzplatz „Im Bischofsacker“ ist eine sich wandelnde Open-Air-Kunstgalerie. Nachdem bereits 2019 junge Graffiti-Künstler im Rahmen einer Aktion „Veedel Stars“ eine etwa 820 Quadratmeter große Fläche mit farbenfrohen Bildern versehen hatten, wurde diese Fläche nun bei der zweiten Auflage neu gestaltet.

Graffiti-Mittwochsmaler in Buchforst

„Wir möchten jungen Menschen die Gelegenheit geben, mit ihrer Kreativität im öffentlichen Raum aktiv zu werden“, erklärte Ralf Krep vom Sozialdienst katholischer Männer, dem Träger des Graffiti-Projekts „Mittwochsmaler“. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und der Bezirksvertretung Mülheim sei die Aktion möglich gewesen. Weitere Partner waren unter anderem das Ordnungsamt und das Amt für Bücken Tunnel und Stadtbahnbau.

Kindheitshelden am Kalkberg

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Die Openair-Kunstgalerie in Buchforst ist eine große Gemeinschaftsproduktion.

Bevor die neuen Bilder von 26 jungen Künstlern gestaltet werden konnten, war viel Vorarbeit vonnöten. „Wir haben einen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem Graffiti-Sprayer ihre Entwürfe zum Motto Kindheitshelden einreichen konnten“, berichtete Julian Mundt, Leiter des Projekts. Die besten wurden dann von einer Jury ausgewählt. Außerdem seien die 2019 geschaffenen Bilder mit Grundierung für die neue Aktion übermalt worden. Krep: „Das hat zu Irritationen in der Nachbarschaft geführt und wir mussten die Anlieger beruhigen: Es kommen neue Bilder.“

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Phineas und Pherb an der Betonwand

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Einer der Künstler ist der 19-jährige Jan. Seine Helden sind Phineas und Ferb aus der gleichnamigen Comic-Serie. „Ich habe mir die beiden ausgesucht, weil sie viele fantasievolle Abenteuer durchleben“, sagte er. Jan beschäftigt sich schon seit zehn Jahren mit Graffiti. Seit mehr als vier Jahren ist er bei den „Mittwochsmalern“ aktiv. Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport, und Norbert Fuchs, Bezirksbürgermeister von Mülheim, begleiten den Auftakt der diesjährigen Aktion.

Legale Graffiti-Flächen im Kölner Umland

„Graffiti ist ein wichtiger Teil von Jugendkultur und wir ermöglichen es, diese an einigen Stellen in der Stadt legal zu machen“, betonte Voigtsberger. Neben der Fläche in Buchforst gebe es weitere legale Wände im öffentlichen Raum für Graffiti, wie die „Hall of Fame“ oder die „Street Art Gallery“ an der KVB-Haltestelle Geldernstraße/Parkgürtel.

Für den Bezirksbürgermeister war das Anlass, über weitere legale Spray-Flächen im Stadtbezirk Mülheim nachzudenken: „Ich machte vor Kurzem mit Ordnungsamt, Polizei, KVB und AWB einen Rundgang am Wiener Platz, und uns fiel auf, dass diverse Wände der U-Bahn-Station und auf dem Platz selbst ein paar Farbtupfer gebrauchen könnten.“ Er werde sich dafür stark machen, hier legale Graffiti zu ermöglichen.

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