Große Nachfrage in Köln200 Wohnungen sollen auf ehemaligem Möhl-Gelände entstehen

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Hier soll ein Wohn- und Büroquartier entstehen.

  • Wohnungen in Köln sind rar, in Köln-Dellbrück sollen gleich 200 gebaut werden.
  • Der Eigentümer hat vor, das Gelände selbst zu entwickeln. Ziel ist, das überwiegend gewerblich genutzte Areal zu einem gemischt genutzten Quartier zu machen.
  • Die Öffentlichkeit soll sich per Internet an dem Projekt beteiligen können.

Köln-Dellbrück – Etwa 200 Wohnungen sollen bald im jetzigen Gewerbegebiet zwischen Bergisch Gladbacher Straße und der S-Bahn Trasse Richtung Bergisch Gladbach entstehen. Die Bezirksvertretung Mülheim befürwortete einstimmig Pläne der Stadt, einen entsprechenden Bebauungsplan aufzustellen und die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung in die Wege zu leiten.

Bei dem betreffenden Gelände handelt es sich um ein etwa 2,9 Hektar großes Areal. Das Grundstück, das der Firma Möhl GmbH und Co. gehört, erstreckt sich zwischen der S-Bahn und der Bergisch Gladbacher Straße von der Möhlstraße im Westen bis etwa in Höhe der Steinenbrückerstraße im Osten.

Aktuell befinden sich auf der Fläche unter anderem ein Lebensmittelmarkt mit großem Parkplatz, ein Wohnwagenhandel, ein Fast-Food-Restaurant mit Drive In sowie die Zirkusfabrik Kulturarena. Das Gelände befindet sich unmittelbar neben dem S-Bahnhof Dellbrück. Nach derzeitigem Bebauungsplan ist hier nur Gewerbe vorgesehen. Der Landschaftsplan dagegen lässt ausdrücklich auch Wohnungen zu.

Lebensmittelhandel soll es weiterhin auf dem Möhl-Gelände geben

Der Eigentümer hat vor, das Gelände selbst zu entwickeln. Ziel ist, das überwiegend gewerblich genutzte Areal zu einem gemischt genutzten Quartier mit rund 200 Wohneinheiten, Büro- und kleineren Gewerbeflächen zu entwickeln. Zwar läuft der Mietvertrag mit dem Lebensmittelmarkt in Kürze aus, doch soll im Quartier auch zukünftig ein Lebensmittelhandel integriert werden.

Der Eigentümer möchte nach der schrittweisen Realisierung Bestandshalterin der Liegenschaften bleiben. Eine Anwendungszustimmung zum Kooperativen Baulandmodell der Firma Möhl, demzufolge 30 Prozent der Wohnfläche als öffentlich geförderter Wohnungsbau errichtet werden soll, liegt dem Stadtplanungsamt bereits vor. Es soll ein Wettbewerbsverfahren stattfinden. Im Preisgericht werden auch Mitglieder der Bezirksvertretung Mülheim sitzen.

Max Derichsweiler (Grüne) lobte das Vorhaben: „Durch Zusammenbringung von Wohnen und Gewerbe entsteht ein lebenswertes Quartier.“ Man dürfe aber auch die Entwicklung der östlich des Möhl-Geländes gelegenen Flächen nicht aus den Augen lassen. „Die Planungen zum Möhl-Areal sind schon weit vorangeschritten. Deshalb sollte das Verfahren als erstes und so schnell wie möglich angegangen werden“, mahnte Hans Stengle (SPD). Thomas Portz (CDU) teilt diese Ansicht: „Es ist wichtig, dass nun etwas passiert.“ Er ist ebenfalls der Meinung, dass auch auf den östlich angrenzenden Flächen Wohnbebauung ermöglicht werden soll.

Öffentlichkeit soll sich an dem Projekt beteiligen können – trotz Corona

Alice Wegmann vom Stadtplanungsamt erläuterte, wie die Öffentlichkeitsbeteiligung in der aktuellen Corona-Krise umzusetzen sei. Anstelle des Planungsverfahrens mit einer Abendveranstaltung wird ein von außen lesbarer Aushang am Stadthaus Deutz und dem Bezirksrathaus Mülheim für die Dauer von zwei Wochen angebracht.

Ergänzt werde dieser Aushang durch die Bereitstellung der Planunterlagen im Internet. Ferner bestehe zusätzlich die Möglichkeit, Stellungnahmen an den Bezirksbürgermeister direkt online einzureichen. Zusätzlich würden die Bürger im engeren Umkreis durch Flyer in den Briefkästen, das Amtsblatt und die Presse informiert.

Auf Antrag von SPD und Grünen wurden aber auch weitere Veränderungen in den Beschluss aufgenommen. Dazu gehört, dass ein Ideenwettbewerb für das gesamte, über Möhl hinausreichende Gewerbegebiet stattfindet und bestehende gewerbliche Nutzung wie die Zirkusfabrik sowie weitere Kulturbetriebe Berücksichtigung finden. Außerdem solle für die Fläche östlich des Möhl-Areals ein Schulstandort in Erwägung gezogen werden.

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