Info-Spaziergang für Bürger in Köln-MülheimStadtvertreter standen Rede und Antwort

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MülheimSüd1

Elke Müssigmann und Jürgen Wennmacher von der Stadt Köln an der Station vier „Grün- und Freiflächen“

Köln-Mülheim – Vor zehn Jahren begann die Neuplanung des Mülheimer Südens. Seit der Stadtteil von der ihn einst prägenden Industrie verlassen wurde, soll er neu gedacht und gestaltet werden. In einem Werkstattverfahren entstand in den Jahren 2013/14 ein städtebauliches Konzept, das auch heute noch die Grundlage für die Realisierung des Bauvorhabens bildet.

46 Hektar in Köln-Mülheim werden bebaut

In sieben Areale unterteilt soll die Gesamtfläche von circa 46 Hektar durch den Bau von Wohnungen, Schulen, Kitas, Kulturstätten, Gewerbe, Gastronomie und Grünflächen eine neue zukunftsgerechte Infrastruktur erhalten. Ein Arealspaziergang mit fünf Stationen und eine anschließende Diskussionsveranstaltung bot am Samstag den Anwohnern die Möglichkeit, sich vor Ort ein Bild vom Stand der Planungen zu machen. 

„Mülheimer Süden – Vom historischen Industriestandort zum modernen Stadtquartier“ stand auf den Plakaten, die das Info-Event ankündigten. Und tatsächlich drängelten sich viele interessierte Mülheimer an den Ständen, die sich am Auenweg, der Deutz-Mülheimer-Straße, dem Grünzug Charlier und an der Hafenstraße befanden.

Riesiges Baugebiet teilt sich auf in sieben Areale 

Bei den sieben zu bebauenden Arealen handelt es sich um das Euroforum Nord, das Euroforum West, das Windmühlen-Quartier, das Otto-Langen-Quartier, das Deutz Areal, das Lindgens Areal und den nördlichen Grünzug Charlier.

Der Startpunkt der ausgeschilderten Route war am Rheinboulevard. Station eins widmete sich dem Thema „Hochwasserschutz/Starkregen“. Für die Hochwasser-gefährdeten Teilbereiche Euroforum West, Lindgens-Areal und Otto-Langen-Quartier soll ein öffentlicher Hochwasserschutz durch einen Hochwasserabfluss gewährleistet werden. Als weitere Maßnahmen sind Hochwasserschutzanlagen wie Dämme und Mauern sowie individueller Schutz für Gebäude und Nutzungen vorgesehen.

Marie Griese und Dominique Steiner vom Stadtplanungsamt informierten an Station zwei auf dem Deutz-Areal über die Gesamtentwicklung des Projekts. Unter anderem referierte Dominique Steiner über die sechs geplanten Hochhäuser, die im Planungsmodell enthalten sind. „Die Hochpunkte reihen sich entlang dem Auenweg und des gesamten Areals wie Perlen an einer Kette“, beschrieb er die Position der Gebäude. 65 Meter hoch dürften sie werden, die Zahl der Stockwerke hänge von der Nutzung ab. Um Denkmalsschutz ging es an Station drei. Gegenüber dem Otto-Langen-Quartier auf dem Auenweg stand Stadtkonservator Thomas Werner den Interessierten Rede und Antwort. Der Bestand der unter Denkmalschutz stehenden KHD-Gebäude auf der Deutz-Mülheimer-Straße sei gesichert, erklärte er.

Otto-Langen-Quartier soll die Stadt kaufen

Als Käufer kämen Investoren infrage, die der Stadt ein Konzept nach ihren Vorstellungen vorlegen könnten, fuhr Werner fort. Primäres Ziel der Stadt sei allerdings, das Gelände selbst zu erwerben. „Das macht es einfacher, ein gemischtes Quartier zu realisieren“, betonte er. Geplant ist ein Mix aus Wohnen, sozialen und kulturellen Einrichtungen und öffentlichen Grünanlagen. Elke Müssigmann vom Stadtplanungsamt und Jürgen Wennmacher vom Amt für Landschaftspflege und Grünflächen stellten an Station vier, dem Grünzug Charlier, das Konzept für die Grün- und Freiflächen vor.

Grünzug Mülheim Süd bietet Platz für Spiel und Erholung

Mit einer Gesamtfläche von 22.300 Quadratmetern werden der Grünzug Mülheim Süd und der zentral gelegene Grünkorridor Raum für Spielplätze, Baumreihen, Wiesen und Erholungsflächen bieten. Verkehr, Mobilität und Stadtbahn standen an Station fünf im Fokus. Der Bau einer Stadtbahn auf der Deutz-Mülheimer-Straße und Danzierstraße war auch Thema bei der anschließenden Informations- und Diskussionsveranstaltung im großen Zelt auf dem Rheinboulevard. Dort erklärte Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen- und Verkehrsordnung, die Straßen würden „von Hauskante zu Hauskante“ neu gebaut werden müssen. Eine Aussicht, die nicht bei allen Mülheimern auf Begeisterung stößt.

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