Lkw-Verbot gefordertWie die Gierather Straße in Köln-Dellbrück zum Schleichweg wird

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Die Bezirksvertretung Mülheim verlangt ein Durchfahrtverbot für schwere Lkw und mehr Geschwindigkeitskontrollen auf der Gierather Straße.

Köln – Geht es nach dem Willen der Mülheimer Bezirksvertretung, dürfen – abgesehen von Linienbussen und Anliegern - keine Lkw über 3,5 Tonnen durch die Gierather Straße zwischen der Einmündung Pennigsfelder Weg und dem Ortsausgang Richtung Bergisch Gladbach fahren.

Außerdem beschlossen die Bezirksvertreter mehrheitlich gegen die Stimmen der CDU, dass die Einhaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung von 30 Kilometern pro Stunde regelmäßig kontrolliert werden soll. SPD und Grüne hatten beides gefordert.

Straße eng und unübersichtlich

Die Antragsteller wiesen darauf hin, dass Anwohner bereits 2006 in einem Bürgerantrag darauf hingewiesen hatten, dass das Tempolimit oft nicht eingehalten werde und dadurch gefährliche Situationen entstünden. Die Straße sei an vielen Stellen sehr eng und unübersichtlich.

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„Eine Verkehrszählung der Stadt 2007 bestätigte sogar, dass 90 Prozent der Fahrzeuge das vorgeschriebene Tempo 30 nicht einhielten“, betonte Hans Stengle (SPD). Doch ein Starenkasten sei dennoch nicht aufgestellt worden. Ende 2016 nahmen die Bezirksvertreter einen weiteren Anlauf und beschlossen wieder die Aufstellung einer stationären Radaranlage. Doch auch dem folgte die Stadtverwaltung nicht.

Situation weiter verschärft

Die Situation hat sich nach Ansicht von SPD und Grünen nun noch weiter verschärft. „Seit Einführung des Tempolimits auf der Bergisch Gladbacher Straße haben die Anwohner Gierather Straße als Folge unter einer massiven Erhöhung des Verkehrsaufkommens zu leiden“, erklärte Stengle. Diese sei nämlich auf Bergisch Gladbacher Seite gut ausgebaut und ampelfrei bis Dellbrück befahrbar. Aus diesem Grund werde die Gierather Straße als Ausweichstrecke genutzt – auch von schweren LKW-Verkehr.

Bei einer neuerlichen Verkehrszählung vor wenigen Wochen wurden allerdings weit weniger Temposünder erwischt als erwartet und nun lehnt die Stadt die stationäre Kontrolle erneut ab. „Meiner Meinung ist das damit zu erklären, dass die Corona-Beschränkungen dazu beigetragen haben, weil es weniger Verkehr gab“, sagte Winfried Seldschopf (Grüne). Stengle gab zu bedenken, dass der Blitzer bereits aus großer Entfernung zu sehen gewesen sei, so dass auch Raser rechtzeitig auf die Bremse treten konnten. Dennoch ließen sich die Antragsteller davon überzeugen, vorerst von ihrer Forderung nach einer stationären Anlage abzurücken.

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