Neubau in Köln-DellbrückSeit drei Monaten ohne Internet und Telefon

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Seit drei Monaten bewohnt, aber immer noch ohne Telefonanschluss: Das Haus Steinweg 54/56 in Dellbrück

Seit drei Monaten bewohnt, aber immer noch ohne Telefonanschluss: Das Haus Steinweg 54/56 in Dellbrück

  • Bewohner des Dellbrücker Steinweg sind ohne Telefon- und Internetverbindung

Köln-Dellbrück – Die Bewohner der Häuser Dellbrücker Steinweg 54/56 mit ihren 18 Mietwohnungen sind verzweifelt. Mitte Februar dieses Jahres sind sie in den Neubau einzogen.

Seitdem sind sie teilweise von der Außenwelt abgeschnitten – die Häuser verfügen über keinen Festnetzanschluss fürs Telefon und folglich gibt es auch kein schnelles Internet.

„Ich finde es echt erschreckend, dass in einer Millionenstadt wie Köln etliche Menschen seit mehreren Monaten von einer Internetversorgung abgeschnitten sind“, entrüstet sich Marcel Hackbarth, einer der Betroffenen.

Er hat beruflich eine Homoffice-Regelung getroffen, die ihm erlaubt, fünf Tage in der Woche zu Hause zu arbeiten. Das setze allerdings ein funktionierende Netzverbindung voraus. Hackbarth: „Sollte die nicht bald kommen, droht mir der Jobverlust.“

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Derzeit versucht er sich mit der LTE-Verbindung seines Mobiltelefons über Wasser zu halten. Diese sei aber volumenbasiert und helfe nur bedingt. Ähnlich reagiert eine weitere Bewohnerin, Uta Hartwich: „Wir sind doch ohne Festnetz und Internet völlig aufgeschmissen.“ Beide sehen sowohl den Vermieter, das Unternehmen Sahle Wohnen als auch die Deutsche Telekom in der Verantwortung, die das Neubaugebiet mit Glasfaser erschließen sollte.

„Im angesprochenen Neubaugebiet ist geplant, bis Ende der 20. Kalenderwoche die Glasfaser abschließend in die Häuser einzuziehen und zu montieren“, teilte Telekom-Pressesprecherin Martina Morawietz auf Anfrage mit.

Das Problem bei Haus 54 und 56 sei allerdings, dass die Brandschotten das Gebäudes schon geschlossen seien, so dass das Glasfaser-Kabel vorläufig nicht hinein verlegt werden könne.

Das sei nur möglich, wenn die Schotten wieder geöffnet sind. Morawietz: „Die Firma Sahle Wohnungsbau wurde bereits bezüglich der Öffnung der Brandschotten kontaktiert.“

Sahle sieht Schuld bei Telekom

Sahle-Pressesprecherin Sybille Jeschonek wiederum machte die Telekom für die Situation verantwortlich: „Wir bedauern es sehr, dass die Telekom als Grundversorger es bisher nicht geschafft hat, den Dellbrücker Steinweg 54-56 anzuschließen.“ Um zumindest die TV-Versorgung sicherzustellen, habe das Unternehmen seinerseits eine Satellitenversorgung installiert.

Auch andere Arbeiten, die der Eigentümer erledigen könne wie die Verkabelung in den Wohnungen und die Bereitstellung der Multimedia-Dosen sowie der Anschlusspunkte für den Haus- und Wohnungsanschluss seien frühzeitig vor Mietbeginn beendet worden.

„Den Anschluss an das Netz und die Anbindung und Aufschaltung der Übergabepunkte kann dagegen nur der Netzbetreiber Telekom erledigen“, sagte sie. Sahle Wohnen sei seit Mai 2017 in intensivem Kontakt mit dem rosa Riesen aus Bonn, um den Anschluss zu bewerkstelligen. Jeschonek: „Wir werden von den Mitarbeitern des Telekom-Baubüros leider immer nur vertröstet.“

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