Nicht alle Bahnen klingelnSenioren finden KVB-Übergang in Dellbrück gefährlich

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Thielenbruch KVB ROLL

Der Bahnübergang am Wiesenweg in Dellbrück

  • Eigentlich sollen KVB-Fahrer am Bahnübergang der Linie 18 an der Wiesenstraße klingeln, wenn sich die Bahn nähert.
  • Das scheint jedoch nicht immer der Fall zu sein, berichten Anwohner.
  • Besonders ältere Menschen fühlen sich gefährdet.

Dellbrück – Der Bahnübergang an der Wiesenstraße, über den Fußgänger und Radfahrer zwischen der Endhaltestelle „Thielenbruch“ und dem Halt „Dellbrück Hauptstraße“ die Gleise der Stadtbahnlinie 18 überqueren können, sorgt bei einigen Anwohnern für Unmut.

„Vor allem für ältere Menschen sollte die Situation dort verbessert werden“, sagt Peter S., der seinen vollständigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Mehrmals wöchentlich sei er auf der Strecke zum Einkaufen oder für Besuche im nahe gelegenen Seniorenheim unterwegs, so der 74-Jährige. Das Drängelgitter, durch das Passanten geführt würden, sowie die dort vorhandenen Hinweistafeln reichten beispielsweise für Menschen mit Seheinschränkungen nicht aus, so S., das sei sehr gefährlich, wenn darüber hinaus auch das akustische Signal ausbleibe.

„Innerhalb der letzten Monate habe ich immer wieder davon erfahren und mitunter auch selbst erlebt, dass die Bahnfahrer an der Stelle nicht zur Warnung klingeln, bevor sie sich dem Übergang nähern“, versichert der Dellbrücker, der seit 51 Jahren in dem Quartier lebt. Vor etwa einem halben Jahr sei er dabei gewesen, als ein Senior mit Rollator nur aufgrund einer Notbremsung der Stadtbahn nicht erfasst worden sei.

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KVB-Fahrer sollen klingeln

„Die Fahrzeugführer der Stadtbahnen sind an der Stelle allerdings eindeutig dazu angehalten zu klingeln“, bestätigt Gudrun Meyer von den Kölner Verkehrs-Betrieben auf Nachfrage. Das sei eine klare Vorschrift, vergleichbar mit einer roten Ampel, vor der Autofahrer halten müssten. Darum könne sie sich nicht vorstellen, dass diese Fälle sich vor Ort tatsächlich so oft ereigneten, wie von S. geschildert – nicht zuletzt, weil die Fahrer mit strengen Konsequenzen zu rechnen hätten. Trotzdem verweist sie auch auf die Pflicht der Passanten, sich vor Überqueren der Gleise genau zu versichern, dass diese frei seien.

„Es gibt dort einen Z-Übergang, der Menschen durch die Wegführung dazu zwingen soll, sich einmal mit dem Blick in jede Fahrtrichtung zu wenden“, erläutert Meyer. Deutlich und vorschriftsmäßig installierte Warnhinweise dürften darüber hinaus nicht übersehen werden. „Natürlich nehmen wir diese Berichte trotzdem sehr ernst“, stellt Meyer klar. Sie kündigt an, dass die KVB für die entsprechende Stelle eine Prüfung einleiten werde.

Das begrüßt Anwohner Peter S., im eigenen Interesse sowie „im Sinne der zahlreichen alten Menschen im Wohnumfeld dort“, wie er sagt. Und aller Kritik zum Trotz hat der Dellbrücker auch ein Lob für die KVB parat: „Der Übergang am Wiesenstraße ist rein optisch, das muss man wirklich sagen, insgesamt vor einigen Jahren sehr schön neu gestaltet worden.“

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