Seniorenvertretung MülheimEin weiteres Stück Normalität

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Herbert Mück gehörte zu denjenigen, die barrierefreie Bahnsteige einforderten.

Herbert Mück gehörte zu denjenigen, die barrierefreie Bahnsteige einforderten.

Köln-Mülheim – Bei Herbert Mück herrscht Jubelstimmung. Seit Jahren fordert der Sprecher der Seniorenvertretung Mülheim Barrierefreiheit auf den Bahnsteigen der S-Bahn Linie 11 – insbesondere in Holweide. Was er sich kaum zu erträumen wagte, wird nun Wirklichkeit: Bei der dritten „Bahnknoten-Konferenz“ von Vertretern der Kommunen, der Deutschen Bahn und des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg unterzeichnete NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst eine Planungsvereinbarung, die auch Mücks Forderung berücksichtigt. „Ich bin überglücklich und kann es noch nicht fassen“, reagierte der Seniorenvertreter auf die Nachricht.

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Was war geschehen? Die Bahn, der Zweckverband Nahverkehr Rheinland NVR und die Stadt planen bereits seit langem, die S-Bahn Linie 11 zwischen Köln-Hauptbahnhof und Bergisch Gladbach auszubauen. Dabei war vorgesehen, am Kölner Hauptbahnhof und in Deutz je einen zusätzlichen Bahnsteig anzulegen.

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Haltepunkt für Kalk

Außerdem soll Kalk einen Haltepunkt bekommen und das eingleisige Teilstück zwischen Dellbrück und Bergisch Gladbach zweigleisig ausgebaut werden. Ziel ist es, den Fahrplantakt von 20 auf zehn Minuten zu verdichten. Nicht in den Planungen vorgesehen war allerdings, die Haltepunkte Köln-Dellbrück, Köln-Holweide und Duckterath senioren- und behindertengerecht zu gestalten.

An diesen ist es für die Betroffenen nicht überall einfach, entweder auf den Bahnsteig oder von dort in den Zug zu kommen. In Holweide gibt es beispielsweise einen für Rollstuhlfahrer schwer überwindbaren Höhenunterschied zwischen Bahnsteig und Eingangstür des Waggons. Genau diese Haltepunkte werden jetzt mitgeplant. Da auch eine behindertengerechte Umgestaltung des Bahnhofs Deutz geplant ist, werden somit alle S-Bahnhalte zwischen Hauptbahnhof und Bergisch Gladbach barrierefrei. „Jetzt können die Planungen beginnen“, betont NVR-Pressesprecher Benjamin Jeschor. Einen Termin für die Fertigstellung könne er allerdings noch nicht nennen.

VCD verhandelt mit Ministerium

Mück war nicht der Einzige, der sich für die Belange Behinderter einsetzte. Auch der Verkehrsclub Deutschland VCD hatte diesbezüglich mit dem Ministerium der Deutschen Bahn und dem NVR verhandelt. „Ich begrüße sehr, dass damit ein großer Schritt in Richtung bequemer Zugang für alle Fahrgäste gemacht wird“, äußerte Friedhelm Bihn, VCD-Sprecher im Rheinisch-Bergischen Kreis. Er ist auch Vorsitzender des Inklusionsbeirates der Stadt Bergisch Gladbach.

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