StammheimNeue Wohnungen am maroden Wasserturm geplant

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Wasserturm-Visualisierung

Visualisierung des geplanten Entwurfs für Stammheim.

Stammheim – Der Zustand des alten Wasserturms am Stammheimer Ufer in der Wohnsiedlung Domagkstraße beschäftigt schon seit längerem Anwohner und Politiker aus dem Stadtbezirk Mülheim. Bereits vor einigen Jahren befürworteten die Kommunalpolitiker das Vorhaben eines Investors, in diesem denkmalgeschützten Gebäude und in dem Umfeld eine Wohnanlage zu errichten. Doch von Bauaktivitäten auf dem Gelände kann bislang keine Rede sein.

Kind hat sich bereits verletzt

„Es schien so, als würde mit der Bebauung des Geländes begonnen, doch dann war wieder alles still“, berichtet eine Nachbarin aus der Türkstraße. Damit nicht genug, sei vor etwa fünf Jahren ein Kind aus einem Fenster des Turms gestürzt und habe sich schwer verletzt. Es konnte hineingelangen, weil das Gebäude nicht ausreichend gesichert gewesen war. „Es erfolgten Sicherheitsmaßnahmen, die aber allesamt wieder entfernt wurden“, erzählt sie. So sei der Turm wieder für jedermann zugänglich und es sei zu hoffen, dass niemand aus den offenen Fenstern fällt.

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Der Stammheimer Wasserturm ist marode

Keine Informationen zum Stand der Dinge

Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs verfügt ebenfalls über keinerlei Informationen darüber, warum die Bauarbeiten nicht schon längst begonnen haben: „Keiner konnte mir sagen, wie der Stand der Dinge ist.“ Die Planung sieht vor, sieben Lofts im Turm selbst zu schaffen und im Umfeld 15 Stadthäuser sowie sieben barrierefreie Komfortwohnungen zu errichten. Bauherr der neuen Wohnanlage ist die Firma Cologne Projekt GmbH. Deren Geschäftsführer Christian Ley bedauert, dass es mit dem Projekt so schleppend vorangeht: „Der Vorbescheid für die Baugenehmigung der Neubauten liegt schon bei uns vor, doch fehlt noch der für den Wasserturm.“

Diskussion mit Amt

Wasserturm-innen

Das Innere ist bereits teilentkernt

Der Grund dafür ist, dass es lange Zeit eine Debatte mit dem Amt des Stadtkonservators gab. Die Behörde hatte eine vom Investor geplante Aufstockung des Turms  abgelehnt – aus Gründen des Denkmalschutzes. Ley: „Wir sind mit Hochdruck daran, auch dieses Problem zu lösen.“ Er hofft, noch in diesem Herbst mit der Ausschreibung der Bauarbeiten beginnen zu können.

Wasserturm-Roehre

Die Wasserrohre versorgten jahrelang Anwohner und die umliegende Industrie

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