Statt Müll und BetonEin schöner neuer Platz für Holweide

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Die umgangssprachlich als Rewe-Platz bezeichnete Fläche soll schöner werden.

Die umgangssprachlich als Rewe-Platz bezeichnete Fläche soll schöner werden.

  • Bürger und Architekten wollen die Fläche an der Piccoloministraße verschönern

Köln-Holweide – Der sogenannte Rewe-Platz an der Piccoloministraße könnte bald als Beispiel der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der Stadtverwaltung und den Bewohnern eines Stadtteils dienen. In einer gemeinsamen Aktion wollen beide Partner am Freitag, 8. Juni, dem Platz ein neues Gesicht geben. Alice Wegmann vom Stadtplanungsamt informierte die Bezirksvertretung Mülheim über die Vorbereitungen und den Planungsstand für diese Umgestaltung.

Den Wunsch nach einer Verschönerung des Platzes – benannt nach einem ehemals vorhandenen Supermarkt – hatten die Anwohner schon lange. Mit Hilfe der Holweider Selbsthilfe HoSe und dem GAG-Sozialmanagement wurden Ideen gesammelt. Die CDU-Fraktion in der Mülheimer Bezirksvertretung stellte Ende 2008 sogar einen Antrag, in dem eine attraktivere Gestaltung gefordert wurde.

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Im März 2017 fiel der offizielle Startschuss: Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss, die Erarbeitung eines Gestaltungs- und Nutzungskonzepts unter Beteiligung der Öffentlichkeit an ein Landschaftsarchitekturbüro mit Moderationserfahrung zu vergeben. Ziel war es, den Platz mit alltäglichem Leben zu füllen. Die Planung sollte ein Angebot an alle Bevölkerungs- und Altersgruppen im Quartier ergeben. Insbesondere rückten bislang die fehlende Aufenthaltsqualität sowie Aktiv- und Freizeitflächen für ältere Kinder und Jugendliche in den Blick. Der Ausschuss beschloss, einen öffentlichen Workshop mit Bürgern durchzuführen, um diese einzubinden.

Mit Unterstützung des beauftragten Landschaftsarchitekturbüros Urbanegestalt aus Köln und engagierten Akteuren sowie Initiativen hat das Stadtplanungsamt am 7. Juli 2017 eine Auftaktveranstaltung in der Nachbarschaft durchgeführt. Zahlreiche Anwohner – insbesondere Kinder und Jugendliche – nahmen daran teil. Es wurden eigens Modelle des Platzes zur Verfügung gestellt, um Ideen anschaulich einem bestimmten Standort zuzuordnen. 

Zusätzlich wollte man Konflikten zwischen den Nutzergruppen vorbeugen: Beispielsweise zwischen Jugendlichen, die gern Ball spielen und Älteren, die lieber ruhiges Verweilen bevorzugen. Letztlich wurden von allen Anwesenden mehr Sauberkeit sowie robuste Sitzgelegenheiten gewünscht. Nach einer Sommerpause fand im September 2017 ein zweiter Workshop statt, bei dem ein erstes Gestaltungskonzept vorgestellt wurde.

Modulartige Holzmöbel zum Sitzen

Die vorgestellte Planung sieht die Gliederung des Platzes in drei Bereiche vor, die entsprechend den unterschiedlichen Ansprüchen von Kindern und Familien, Jugendlichen und Erwachsenen gestaltet werden. So können in einem Bereich modulartige Holzmöbel zum Sitzen, Spielen und Bepflanzen genutzt werden. Die anderen beiden Bereiche bleiben mit Betonelementen ausgestattet. Sie bieten genug Platz für Ballspiele oder Raum zum Verweilen. Zusätzlich werden die vorhandenen Leuchten erneuert und zwei weitere auf dem Platz aufgestellt.

„Das konkretisierte Gestaltungskonzept wird nun umgesetzt“, sagte Wegmann. Einzelne Maßnahmen könnten zwar nur durch Fachpersonal ausgeführt werden, viele Arbeiten sollen allerdings am Aktionstag unter Mitwirkung der Anwohner durchgeführt werden. Wegmann: „An dem Tag sind Maßnahmen vorgesehen, die mit relativ wenig Aufwand und Unterstützung der Anwesenden und Akteuren vor Ort umgesetzt werden können.“

Dazu zählen unter anderem das Ausrichten von Pflanz- und Sitzmodulen, die Fixierung von Holzsitzbelägen auf die Betonelemente entlang der Grüneinfassungen und auf den versetzten Pflanzbehältern oder die Befüllung und Bepflanzung neuer Kübel. Auch die Markierungen sollen mit Kreide aufgebracht werden, damit eine Fachfirma diese Grundrisse später dauerhaft festlegen kann. „Zum Abschluss des Aktionstages wird der neu gestaltete Platz mit gemeinsamen Spielen und einem Picknick eröffnet“, erläuterte Wegmann.

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