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Zank um Kleingarten in Köln-FlittardPächter wehrt sich gegen Kündigung

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Marcus Baban in seinem Schrebergarten

Flittard – Einen Kleingarten zu bewirtschaften ist nicht so einfach, wie manch einer meint. Das erfuhr Marcus Baban, seit Sommer 2019 Pächter einer 300-Quadratmeter-Parzelle in der Flittarder Kleingartenanlage An den Büchen. Bereits im November 2020 flatterte ihm die Kündigung des Kreisverbands Kölner Gartenfreunde ins Haus. Als Begründung wurde genannt, es gebe zu viel Wildwuchs, die Nutzfläche sei zu klein, der Rasen nicht geschnitten und Totholz liege herum – kurzum, der Garten entspreche nicht den Vorgaben. Weil er nicht aufgeben will, läuft jetzt eine Räumungsklage gegen ihn.

Naturnaher Garten in Köln-Flittard

„Dies ist mein erster Garten und ich hatte mir vorgenommen, ihn naturnah zu bewirtschaften“, erklärt Baban. Er wehrt sich auch gegen den Vorwurf, nicht regelkonform zu gärtnern. So liege ein Gutachten zweier Fachfrauen des Naturgartenvereins Köln vor, das ihm bescheinige, ein Drittel des Areals werde als Nutzfläche bewirtschaftet. Genau so ist es in der Kleingartenverordnung vorgeschrieben.

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Allerdings rechneten die Gutachter auch Flächen mit Wildkräutern wie Rosmarin, Salbei oder Johanniskraut ein, die vom Kleingartenverein als unzulässiger Wildwuchs angesehen würden. Das Gutachten stellte darüber hinaus fest, dass in diesem Garten Gemüse, Obstbäume, Zier- und andere Nutzpflanzen nicht strikt voneinander getrennt seien, doch: „Das ist laut Gartenordnung auch nicht zwingend erforderlich.“

Baban: „Daneben besuchte Gabriele Falk vom Vorstand der Kreisgruppe des BUND meinen Garten und lobte die Vielfalt. Sie hat hervorgehoben, viele meiner Pflanzen stünden auf der Roten Liste bedrohter Arten.“ Dass sich auf seiner Parzelle Wildbienen angesiedelt haben, freut ihn besonders. Der Kreisverband Kölner Gartenfreunde wie auch der Kleingartenverein An den Büchen halten dennoch an der Kündigung fest. „Es ist eine ziemlich verfahrene Sache“, bestätigt Michael Franssen, Geschäftsführer des Kreisverbands. Klar sei doch, man sperre sich nicht gegen eine naturnahe Bewirtschaftung. „Aber Baban versucht, sein eigenes Ding einzubringen“, stellt er fest.

Auch sei Babans Verhältnis zum eigenen Verein zerrüttet und es finde keine Kommunikation mehr statt. Franssen: „Der Garten sieht jetzt zwar anders aus als 2020, doch das ändert nichts.“ Sei eine Kündigung erst einmal ausgesprochen, ziehe der Verband diese nur ungern zurück: „Wir lassen das Verfahren laufen und das Gericht entscheiden.“

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