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Mutter und Sohn tot im Rhein24-Jähriger wegen Doppelmords in Köln-Niehl angeklagt

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Polizei Niehler Hafen

Polizeitaucher suchen an der Einfahrt zum Niehler Hafen nach Gegenständen, die im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt stehen.

Köln – Ein 24-Jähriger muss sich in Kürze wegen Doppelmordes vor dem Kölner Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten nun vor, Mitte November vergangenen Jahres in der Nähe des Niehler Hafens seinen vierjährigen Sohn und dessen Mutter (24) mit einem Messer erstochen und die beiden Leichen anschließend ins Hafenbecken geworfen zu haben.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ geht die Anklage von zweifachem Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen aus. Demnach sollen die Eltern des Kindes Streit um Unterhaltsforderungen gehabt haben, denen der Vater nicht nachgekommen sein soll. Das Treffen an jenem Sonntag im November habe der Beschuldigte initiiert haben, um das Kind und die Mutter aus Habgier zu töten.

Der Beschuldigte hatte zu den Vorwürfen zuletzt geschwiegen. Im Falle einer Verurteilung wegen zweifachen Mordes muss er mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.

Funde der Leichen sorgten in Köln für Entsetzen

Die Funde der beiden Wasserleichen hatten im November für Entsetzen gesorgt. Die Mutter des Kindes wurde von Arbeitern tot im Hafenbecken gefunden, der Sohn tags darauf einige Kilometer flussabwärts von Passanten am Worringer Rheinufer. Die Obduktionen ergaben, dass beide umgebracht worden sein müssen. Beide Leichname wiesen Stichwunden im Oberkörper auf.

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Der Beschuldigte wurde wenige Tage nach der Tat festgenommen, ein Richter verhängte Untersuchungshaft – allerdings zunächst wegen des Verdachts auf zweifachen Totschlag. Der Beschuldigte ist bislang nicht vorbestraft. In den ersten Tagen nach der Tat hieß es, dass er und die ebenfalls 24-jährige Frau mal ein Paar gewesen sein sollen. Vor der Tat wohnte die Frau mit ihrem Sohn in Kalk, der Kindsvater in Nippes.

Wann der Prozess startet und welche Kammer das Verfahren leitet, ist noch unklar.

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