HochwasserkatastropheKölner Musiker unterstützen Flutopfer mit Songs und Konzerten

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Wolfgang Niedecken, derzeit mit seinem Bob Dylan-Programm auf Tour, ist schockiert über den plötzlichen Tod von Balou Temme.

Köln – Die Bilder der Hochwasser-Katastrophe und die Zahl der Opfer, die Probleme bei Aufräumarbeiten und Wiederaufbau haben, haben auch zahlreiche Sänger und Musiker beeindruckt und betroffen gemacht. Deshalb lautet das wichtigste rheinische Grundgesetz in diesen Wochen: „Köln lässt keinen allein“. Mit Konzerten und Benefiz-Songs will man Geld sammeln, um unbürokratisch den Flutopfern zu helfen.

Benefiz-Festival „Loss mer helfe" findet an zwei Abenden statt

Der recht anarchische Männerchor Grüngürtelrosen hat sich mit der KG Ponyhof, der Klubkomm, den Organisatoren der c/o pop und der Eventlocation Südbrücke zusammengetan und zum Motto „Loss mer helfe“ zwei Benefizabende organisiert. Die Erlöse aus dem Ticketverkauf werden bis auf Produktionskosten und Techniker-Gagen komplett gespendet. Fürs Programm zugesagt haben Solokünstler wie Patrice, Flo Mega, Eko Fresh, DJ Cem sowie Bands wie Brings, Kasalla, Cat Ballou und Querbeat sowie Stadtrand, Planschemalöör, Las Bombas und die Grüngürtelrosen. Moderiert wird das Benefiz-Festival am 11. und 12. August (jeweils ab 17 Uhr) in der Südbrücke, Alfred-Schütte-Allee 34, von MC Rene und Bleibtreuboy.

Tickets (40 Euro pro Tag) sind ab Freitag, 30. Juli, 12 Uhr, online erhältlich.

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Wolfgang Niedecken kündigt weiteres Benefiz-Konzert an

Nachdem er die Einnahmen seiner Vorstellung im Rahmen der aktuellen Tour „Wolfgang Niedecken singt und liest Bob Dylan“ in Passau zugunsten der Flut-Opfer gespendet hatte, hat der Bap-Frontmann nun ein weiteres Benefizkonzert angekündigt, das in der Nähe der betroffenen Gebiete stattfinden soll – am 15. August im Kulturgarten im Schloss Engers in Neuwied.

Gemeinsam mit der Stiftung „Villa Musica Rheinland-Pfalz“ sollen die gesamten Einnahmen ohne jeglichen Kostenabzug zugunsten der „Aktion Deutschland Hilft“ gespendet werden, denn alle Beteiligten wollen sich ehrenamtlich einsetzen.

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„Wir hoffen, damit wenigstens ein bisschen dazu beizutragen, die materielle Not der Betroffenen zu lindern“, sagt der Sänger und erzählt, dass er in den Tagen vor der Premiere des neuen Programms im oberfränkischen Kulmbach die Bilder aus den betroffenen Gebieten gesehen habe und fassungslos gewesen sei. Bei diesem Dylan-Programm mit zahlreichen Songs, Geschichten und Querverbindungen zum US-Musikpoeten wird Niedecken vom Musikerkollegen Mike Herting am Flügel begleitet.

Diese Show kommt auch nach Köln – am 10. August (Dienstag) um Uhr 19.30 Uhr an den Tanzbrunnen. Dafür gibt’s noch Karten (40 Euro).

Höhner veröffentlichen neues Lied 

Die Höhner haben zur Hochwasserkatastrophe einen Song aufgenommen, der erstmals in einem dreistündigen Charity-Live-Stream der Malteser ausgestrahlt wurde, bei dem Geld für die Betroffenen der Flutkatastrophe gesammelt wurde. Den Titel „Sag mir, dass wir das schaffen?“ hat Freddi Lubitz geschrieben, der Anfang des Jahres als Nachfolger von Bassist Hannes Schöner neu in die Band eingestiegen war. „Ich war selbst vor Ort, habe in Ahrweiler mitgeholfen und bin noch immer schockiert von der Katastrophe“, berichtet Lubitz. „Die Bilder haben mich nicht mehr losgelassen, und wir haben das, was ich gesehen habe, in einem Song verarbeitet.“ Über das Lied freuten sich natürlich auch die Malteser. „Wir sind der Band sehr dankbar für ihre Unterstützung“, so Douglas Graf Saurma aus deren Vorstand. „Die Höhner sind doch eine Institution – nicht nur im Rheinland.“

Schlager-Stars nehmen Song auf

Auch der frühere Höhner-Gitarrist Ralf „Ralle“ Rudnik will den Betroffenen der Unwetter-Katastrophe im Rheinland („Was ich da gesehen habe, lässt einen erstarren. Da kann man nicht einfach weggucken“) helfen und hat einen Song geschrieben: „Wir sind ein Land“. Für die Aufnahme des Stückes hat Rudnik einige Stars aus der Schlagerszene zusammengetrommelt. So singen Kathy Kelly, Ireen Sheer und Stefanie Hertel, Michael Hirte, Norman Langen und andere mit.

Das Lied soll an diesem Freitag (30. Juli) veröffentlicht werden, und der Musiker und Produzent hofft, damit „so viele Menschen wie möglich erreichen und sensibilisieren“ zu können. Rudnik: „Der gesamte Erlös geht an einen Hilfsfonds für die Opfer.“ 

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