Nach Kritik im „Kölner Treff“Kölner Hebamme coacht Lindenstraßen-Darstellerin

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Hebamme Sonja Ligett-Igelmund wird für ihren Gastauftritt geschminkt.

Hebamme Sonja Ligett-Igelmund wird für ihren Gastauftritt geschminkt.

Köln – Fernsehserien sind nicht nur eine beliebte Unterhaltung, sie sind auch ein Spiegel der Gesellschaft. Dass ein Problem gesellschaftlich wirklich relevant ist, merkt der Fernsehzuschauer spätestens dann, wenn es in der Lindenstraße angekommen ist. So wird in der Folge unter dem Titel „Vom Kommen und Gehen und Bleiben“ unter anderem der Hebammenmangel thematisiert. Seit einiger Zeit ist der Missstand bereits in den Medien präsent. Die Kölner Hebamme Sonja Liggett-Igelmund machte vor einem Jahr in der TV-Talkshow „Kölner Treff“ darauf aufmerksam, dass es in Deutschland für werdende Mütter immer weniger Hebammen und Kreißsäle gibt, was zu teilweise drastischen Versorgungslücken führt.

Cosima Viola (r.) als Jacqueline „Jack“ Aichinger in der Lindenstraße.

Cosima Viola (r.) als Jacqueline „Jack“ Aichinger in der Lindenstraße.

Die öffentliche Kritik brachte der Sülzerin nun eine Rolle in der Fernsehsoap – zumindest eine kleine. Die Produktionsfirma der Serie „Lindenstraße“ beauftragte Liggett-Igelmund als Coach für Schauspielerin Cosima Viola. Als „Jack Aichinger“ bekommt sie in der Folge, die am 10. Juni um 18.50 Uhr im Ersten ausgestrahlt wird, ein Kind – und zu spüren, wie es ist, wenn die dringend benötigte Hebamme fehlt.

Betreuung ist so wichtig

Die Aufgabe der Fachfrau Liggett-Igelmund war es vor allem, die 29-jährige Darstellerin, die selber noch kein eigenes Kind zur Welt gebracht hat, zu briefen, sodass sie möglichst überzeugend die werdende Mutter gibt. „Ich bin mit Cosima Viola den ganzen Geburtsprozess durchgegangen und habe ihr erklärt, wie sie sich wann fühlt, wie sie atmen muss. So habe ich versucht, ein Kopfkino für sie zu erstellen“, schildert Liggett-Igelmund. Das Ergebnis hat sie fast erschreckt. „Cosima hat das so gut gespielt, dass ich schon gedacht habe, es kommt jetzt wirklich ein Kind. Ich war total beeindruckt.“

Ganz kurz ist die Hebamme auch selber im Fernsehen zu sehen. Noch mehr Eindruck hinterließ bei ihr aber etwas anderes: „Es war total cool, einmal die Lindenstraße, also die Kulisse, entlang zu gehen, zu sehen, wie viel Techniker, Kameraleute und Assistenten vor Ort sind. Außerdem waren die Schauspieler total nett.“ Besonders schön, sagt Liggett-Igelmund, wäre es natürlich, „wenn durch die Folge der Serie noch mehr Menschen bewusst wird, wie wichtig eine Betreuung der werdenden Familien durch Hebammen ist.“

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