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Nachfolger für Johannes Feyrer gesuchtKölner Feuerwehr bekommt neuen Chef

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Johannes Feyrer

Köln – Die Unruhe innerhalb der Kölner Berufsfeuerwehr hatte sich zuletzt zu einer Art Flächenbrand ausgebreitet: Mehr als 250 der insgesamt knapp 1000 Kölner Feuerwehrmänner beklagten sich in sieben oder acht vertraulichen Sprechstunden bei Stadtdirektor Stephan Keller teils massiv über die Zustände in der Behörde, zuletzt am vorigen Mittwoch. Die Themen war immer dieselben: Überlastung vor allem im Rettungsdienst, psychische Probleme von Beamten, intransparente Entscheidungen und ein autoritärer Führungsstil der Amtsleitung.

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Am Freitag kündigte Stadtdirektor Keller an: Die Stelle von Feuerwehrchef Johannes Feyrer werde baldmöglichst intern und extern ausgeschrieben, entweder noch im Mai, spätestens im Juni. Die Nachfolge solle in einem „fairen, transparenten, offenen Verfahren“ geregelt werden. Feyrer trete allerdings wie geplant erst kommendes Jahr im März in den Ruhestand. Es sei aber sein Wunsch, den neuen Chef oder die neue Chefin noch einzuarbeiten, sagte Keller. „Es wird ein paar Monate geben, in denen der scheidende und der kommende Feuerwehrchef gemeinsam tätig sind.“ Die Stadt spricht von einem „geordneten Wechsel“, es bestehe kein Zusammenhang zu den aktuellen Beschwerden der Mitarbeiter.

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Innerhalb der Feuerwehr nahmen viele Beamte die Nachricht aus der Stadtspitze erleichtert auf – auch, weil ihnen offenbar signalisiert wurde, dass es für einige künftig mehr Geld geben könnte. So sollen Beamte mit Zusatzqualifikationen bald womöglich höher besoldet werden. Der Stadtdirektor wird für seinen sachlichen und ehrlichen Umgang mit der teils heftigen Kritik aus der Belegschaft gelobt. Zusätzlich zu eigenen Sprechstunden hatte die Stadtverwaltung die Kanzlei Hotstegs Rechtsanwaltsgesellschaft aus Düsseldorf als Ombudsstelle eingesetzt. Die Juristen sollten Klagen von Feuerwehrleuten vertraulich entgegennehmen und an die Stadtverwaltung weiterleiten, auf Wunsch auch anonym.

Als Nachfolger von Johannes Feyrer wünschen sich im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ viele Beamte eine externe Lösung – einen Mann oder eine Frau mit unverstelltem Blick von außen; einen oder eine, der oder die mit bestehenden Seilschaften innerhalb der Behörde „Null komma nichts am Hut“ hätte und „frischen Wind reinbringen“ würde, wie es ein Beamter formuliert. Viele Mitarbeiter hätten zurzeit den Eindruck, dass Beförderungen von der Willkür der Behördenleitung abhingen. „Wer sich nicht anpasst, macht keine Karriere – so einfach ist das.“ Auch das müsse sich in Zukunft dringend ändern.

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