Neue Initiative in KölnWie Veedels-Händler den Kampf gegen Amazon und Co. aufnehmen

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Alexander Strieder mit dem Gutschein 

Alexander Strieder mit dem Gutschein 

Köln – Der Wohngipfel im Bundeskanzleramt sucht nach Lösungen für eines der drängendsten Probleme unserer Zeit: den Engpass beim bezahlbaren Wohnraum. Zu diesem Anlass hat ImmobilienScout24 analysiert, welche Wohnungen in Deutschland am häufigsten gesucht werden.

Während bundesweit Kleinstädte mit enormen Leerstandsquoten in den Einkaufsstraßen zu kämpfen haben, ist die Vielfalt der Einzelhändler in weiten Teilen Kölns noch verhältnismäßig hoch. Viele Veedel verfügen über lokale Einkaufsmöglichkeiten. Doch der wachsende Online-Handel hinterlässt auch hier seine Spuren.

Um dafür zu sorgen, dass die Kölner auch in Zukunft in ihren Stadtteilen einkaufen, ist vor zwei Wochen das Gutscheinsystem „Schenk lokal“ gestartet. In 125 Restaurants und Geschäften können Gutscheine gekauft und eingelöst werden, die meisten davon liegen im linksrheinischen Stadtgebiet. „Das hilft den Geschäften sehr, die Entwickler haben bei uns offene Türen eingerannt“, sagt etwa Günther Hempsch vom Ring Lindenthaler Geschäftsleute. Auf einem Treffen der Interessengemeinschaften der Stadtteil-Händler hat Alexander Strieder das Modell vorgestellt und regen Zuspruch erhalten. Er entwickelt mit seiner Firma QDEGA Kundenbindungsmodelle, meist arbeitet er in kleiner Kommunen.

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„In Köln gibt es mehr als 50 unterschiedliche Zusammenschlüsse, da ist der Geschenkgutschein das einfachste Modell“, sagt Strieder. Innerhalb von etwa sechs Monaten hat er das Gutschein-Modell auf die Beine gestellt und Händler angesprochen. In der Stadt gebe es alles, was es auch im Internet gibt, deshalb habe der lokale Einzelhandel dem Internetgeschäft durchaus etwas entgegenzusetzen.

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Teilnehmer sind ausschließlich inhabergeführte Geschäfte mit wenigen Filialen, große Ketten sind ausdrücklich nicht Teil des Konzeptes. „Name und Person müssen deutlich mit dem Laden verbunden sein“, erklärt Strieder seinen Qualitätsanspruch. In den ersten zwei Wochen nach Verkaufsstart wurden Gutscheine im Wert von etwa 10.000 Euro verkauft. Ein Großteil davon landet direkt bei den Händlern, die Entwickler erhalten fünf Prozent Provision, wenn ein Gutschein eingelöst wird.

Im Rechtsrheinischen machen viele Dellbrücker Geschäfte bei „Schenk lokal“ mit, so zum Beispiel das Café Parlor. „Wir haben uns so eine Plattform schon immer gewünscht“, sagt Inhaberin Anja Winkler. Bislang sei die Resonanz von Kunden und anderen Inhabern sehr positiv. Um den Internetportalen aber wirkliche Konkurrenz zu machen, müssten noch mehr Veedels-Händler teilnehmen, findet sie. 

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