Neue ProtestformenKölner „Fridays for Future“ streiken nicht mehr freitags

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Tausende Demonstranten nehmen am Freitag, 29. November 2019, am Klimastreik in Köln teil.

Köln – „Fridays for Future“ wird in Köln in diesem Jahr ihre regelmäßigen Streiks nicht fortsetzen. „Einerseits haben die wöchentlichen Demonstrationen ihr eigentliches Ziel erfüllt“, erklärt Pauline Brünger von „Fridays for Future Köln“. Mittlerweile sei die Notwendigkeit, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Andererseits sei politisch viel zu wenig passiert, so dass es fragwürdig sei, die Streiks und Appelle auf die immer gleiche Art fortzusetzen. Das Risiko sei groß, dass dann allmählich immer mehr Demonstranten aus Frust wegblieben, weil es trotz der Proteste immer noch keine politischen Maßnahmen für das 1,5-Grad-Ziel gebe.

Kölner Fridays: Weiterhin zu bestimmten Anlässen laut sein

Stattdessen will sich die Bewegung in Köln neu aufstellen. „Wir sind gerade in einem Klärungsprozess, was unsere nächste Aufgabe ist“, erläutert Brünger. Einerseits wolle man weiter zu bestimmten Anlässen auf der Straße laut sein, „wenn wir denken, dass es thematisch geboten ist“. So zum Beispiel an diesem Wochenende, als „Fridays for Future“ gemeinsam mit den „Grannies for Future“ gegen Rechts demonstrierte – als Reaktion auf den Wirbel um die im WDR gelaufene Version des Kinderliedes „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad“.

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Andererseits ist man auf der Suche nach neuen Protest- und Debattenformaten. „Ziel muss sein, mehr Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen – in Schulen und auf Plattformen.“ Inhaltlich soll der Fokus vom Klimawandel auf das Thema Klimagerechtigkeit ausgeweitet werden. Außerdem wird sich „Fridays for Future Köln“ in diesem Jahr dafür stark machen, dass das Steinkohlekraftwerk Datteln 4 nicht ans Netz geht. „Das ist vor unserer Haustür und da werden wir uns engagieren.“

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