Neue Soko-Köln-Kommissarin„Die Fahrradwege in Köln sind schrecklich“

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Schauspielerin Sonja Baum

  • Bei der ZDF-Krimi Reihe „Soko Köln“ spielt Sonja Baum die neue Kommissarin Helena Jung.
  • Zur Arbeit fährt sie mit dem Fahrrad – und auch ihre Kinder fahren mit dem Fahrrad vom Westen in die Kölner Südstadt.
  • An Köln stören Sie besonders die Fahrradwege – aber sie betont auch, dass sie besonders gerne in Köln lebt. Bonn fehle ihr hingegen überhaupt nicht.

Köln – Die Corona-Regeln haben Film- und Drehgewohnheiten auf den Kopf gestellt: Auf dem Set herrscht weitestgehend Maskenpflicht, das Personal unterzieht sich regelmäßigen Tests, die Autoren schreiben Szenen um. Schwierig wird es bei Liebessequenzen, die sich nicht immer ersatzlos streichen lassen.

Schauspielerin Sonja Baum („Falk“, „Agnes“) glaubt nicht, dass die pandemiebedingten, kosmetischen Anpassungen demnächst am Bildschirm wirklich auffallen werden. „Wenn man ganz genau hinschaut und weiß, dass es zu der Zeit gedreht wurde, vielleicht ja. Aber man kann einiges tricksen je nach Perspektive und Kamerahaltung, da kann man nicht unterscheiden, ob die Personen einen halben oder ganzen Meter zueinander stehen“, sagt die 45-Jährige im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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Dass mittlerweile sogar Kussszenen gefaked werden könnten, ist für die neue Rolle von Baum ohnehin unerheblich: Bei der ZDF-Krimi Reihe „Soko Köln“ wird nicht viel geschmust. Baum spielt darin ab Dienstag, 22. September, die neue Kommissarin Helena Jung, die Anna Maiwald (gespielt von Diana Staehly) ablöst.

Kunibertsviertel als Lieblingsort

Viel Zeit bleibt der neuen Chefin Helena nicht zum Kennenlernen im Team, denn die Folge beginnt gleich mit einem Knall. Helena wird angeschossen – symbolträchtig vor „schöner Domkulisse“. Die Ermittler vermuten ein Drogen-Kartell hinter dem Anschlag. Der Fall deckt Verbindungen zu Helenas früherer Tätigkeit als Undercover-Agentin auf.

Anders als ihre Vorgängerin sei Helena einfühlsam. „Sie sammelt zunächst Eindrücke, schaut sich die Leute an, bevor sie ihnen beim Verhör auf den Zahn fühlen muss“, erzählt Baum. Empathisch, nicht nur resolut – eine Chefin, mit der sich die gebürtige Bonnerin auch persönlich identifizieren kann.

Es ist ihre erste Rolle, die sie über einen so langen Zeitraum spielt – seit einem Jahr ist sie bei der Soko. Das sei schon toll, dass sie mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren könne. Als eingefleischte Fahrradfahrerin muss sie auch nicht lange überlegen, was sie an Köln besonders stört: „Die Fahrradwege sind schrecklich. Das fällt mir spontan ein, weil ich auch meine Kinder mit dem Fahrrad zur Schule schicke. Die müssen dann vom Westen in die Südstadt und dann an Straßenbahnen und etlichen Ampeln vorbei.“

Doch mit gleicher Vehemenz betont sie, dass sie gerne in Köln lebt – Bonn fehle ihr hingegen überhaupt nicht. „Ich habe in Österreich studiert, da sind mir die kulturellen Unterschiede bewusst geworden. Das Rheinland ist mir einfach vertrauter und lieber“. Einer ihrer Lieblingsorte in Köln sei das Kunibertsviertel, wo sie mal gelebt habe. „Sonst halte ich mich am liebsten im Stadtwald auf. Man hat hier das Gefühl, man wäre weit draußen“.

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