Neuer Ampel-ExperteWarum so viele Verwaltungsleute von Düsseldorf nach Köln wechseln

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Patric Stieler (M.) ist zum 1. November von Düsseldorf nach Köln gewechselt.

Patric Stieler (M.) ist zum 1. November von Düsseldorf nach Köln gewechselt.

Köln – Ein weiterer leitender Beamter der Düsseldorfer Stadtverwaltung macht einen Karrieresprung nach Köln. Verkehrsdezernentin Andrea Blome, selbst erst Anfang des Jahres aus der Landeshaushauptstadt gekommen, verstärkt ihre Mannschaft mit ihrem früheren Kollegen Patric Stieler. Der soll Chef des neuen Amts für Verkehrsmanagement werden. Zuvor hatte Blome, die in Düsseldorf das Amt für Verkehrsmanagement leitete, bereits ihre persönliche Referentin Sonja Rode von ihrem ehemaligen Arbeitgeber abgeworben.

Zeitgleich mit der parteilosen Blome war deren früherer Chef Stephan Keller (CDU) nach Köln gewechselt. Der Jurist wurde vom Rat auf Vorschlag der Christdemokraten zum Stadtdirektor und somit zum Stellvertreter der Oberbürgermeisterin Henriette Reker ernannt. Wenig später heuerte er Andrea Ziegenhan als persönliche Referentin an, mit der er zusammengearbeitet hatte.

Verstärkt externe Bewerber genommen

Der neue Leiter des Jugendamtes Stephan Glaremin stammt ebenfalls aus Düsseldorf. Dort arbeitete er bis zum vorigen Sommer als Abteilungsleiter im Jugendamt. Die Anfang September berufene Personalamtschefin Dolores Burkert, eine Juristin und Sozialwissenschaftlerin, war zuvor in Düsseldorfs Nachbarstadt Neuss tätig.

Alles zum Thema Henriette Reker

Wie ist das Wechselspiel zu erklären? Reker greift stärker als ihre Vorgang auf externe Bewerber zurück, wenn sie eine Führungsposition ausschreibt – und die Verwaltung der Landeshauptstadt genießt einen guten Ruf. Zudem besetzen die neuen Ressortchefs Keller und Blome wichtige Positionen gerne mit Mitarbeitern, die sie von ihrem früheren Job her kennen und schätzen.

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Der künftige Amtsleiter Patric Stielersteht seit 1. November unter Vertrag. Er leitete in Düsseldorf die Abteilung Verkehrstechnik, in der ihm 50 Mitarbeiter unterstanden. Zu seinen Aufgaben zählten unter anderem die Planung und Anordnung sowie der Bau und Betrieb der 633 Ampeln in der Landeshauptstadt. Von 2001 bis 2006 war er Leiter für die technische Planung beim Ausbau des Flughafens Frankfurt.

In Köln übernimmt Stieler übergangsweise den Posten eines Abteilungsleiters im Amt für Straßen und Verkehrstechnik unter Klaus Harzendorf.

Versäumnisse der Vergangenheit

Das neue Amt für Verkehrsmanagement, für dessen Führung Stieler vorgesehen ist, soll erst Anfang des kommenden Jahres gegründet werden. Harzendorf soll sich von diesem Zeitpunkt an vor allem um den Bau und Unterhalt des städtischen Straßennetzes kümmern. Verkehrsdezernentin Blome bezeichnete Stieler als „ausgewiesenen Ampelexperten“. Mit dem neuen Amt will sie Versäumnisse der Vergangenheit korrigieren, die sie vor allem im Bereich der Verkehrslenkung ausgemacht hat. Bei ihrem Amtsantritt im Januar verwies Blome zudem darauf, dass Düsseldorf bereits zehn Jahre vor Köln damit angefangen habe, die oft ausfallenden alten Ampeln gegen neue Geräte auszutauschen.

Stieler soll sich auch um die Einrichtung eines neuen, 2,6 Millionen Euro teuren Verkehrsrechners kümmern, der noch in diesem Jahr geliefert werden soll. Das Programmieren des Rechners dürfte sich jedoch bis Ende 2018 hinziehen. Eine unmittelbare Auswirkung auf den Verkehrsablauf erwarten die Mitarbeiter der Stadt nicht. Nachdem das System einsatzbereit ist, soll die direkte Steuerung der Ampeln aber vereinfacht werden. Defekte Ampelanlagen sollen dann früher erkannt und repariert werden.

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