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Neuer Asterix op KölschAus „Der Kampf der Häuptlinge“ wird „Et Baasjezänks“

Lesezeit 2 Minuten
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Übersetzt wurde der Klassiker von Cornelia Scheel (v.l.), Hundedame „Vroni.4711“, Hella von Sinnen und Vera Kettenbach

Köln – Gute Nachricht für alle kölschen Fans von Asterix und Obelix. Mit dem Buch „Et Baasjezänks“ melden sich die beiden Comic-Helden auf Kölsch zu Wort. Es ist die Mundart-Übersetzung des Klassikers „Der Kampf der Häuptlinge“, der die Vorlage des Zeichentrickfilms „Asterix – Operation Hinkelstein“ war. Das neue „Aventörche us Jallien“ haben die Autorinnen Vera Kettenbach, Cornelia Scheel und Hella von Sinnen übersetzt.

Die Kölnerinnen sind froh, dass der Band gerade jetzt erscheint, weil es wichtig sei, in der „nudjedrunge spassjebremsten Session ne Püngel Freud zo han“. So finden sich in der Übersetzung auch zarte Anklänge an den Kölner Karneval, etwa durch die Erwähnung einiger Traditions-Korps. Das Trio legte bereits vor knapp zwei Jahren mit „Asterix kütt nohm Kommiss“ eine kölsche Asterix-Übersetzung vor, die sich mit über 15.000 verkauften Exemplaren zu einem echten Comic-Schlager entwickelt hat.

Aus „Kampf der Häuptlinge“ wird ein „Baasjezänks“

„Et Baasjezänks“ hat die Qualität, mindestens so erfolgreich zu werden. Die Geschichte ist leicht und heiter erzählt. Die kölschen Begriffe und Wendungen sind treffend, humor- und fantasievoll gesetzt. Da holpert nichts oder wirkt geschraubt. „Dat Kölsch“ fließt. Lebendig wird das Ganze, weil die hochdeutschen Wörter nicht mechanisch aus dem Kölschwörterbuch übertragen, sondern die Ideen hinter den Texten aus dem Original so lange geknetet werden, bis das Bild wie ein guter Hefeteig aufgeht. Das wird schon beim Titel deutlich. Aus „Kampf der Häuptlinge“ ein „Baasjezänks“ zu machen, ist klasse. Ist doch der Begriff „Baas“ für Anführer, Chef, Leiter selbst vielen Kölnerinnen und Kölnern fremd.

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Über das ausführliche Glossar (im Vorspann und als Anhang) erschließt sich die Geschichte auch Leuten, die nicht ganz so sattelfest im Kölschen sind. Die Freude, die die Übersetzerinnen bei der Arbeit an dem Band offenkundig hatten, überträgt sich ohnehin beim Lesen. Wie bereits beim Vorgängerband „Asterix kütt nohm Kommiss“ lohnt es sich, auf im Text versteckte kölsche Persönlichkeiten zu achten. Aus dem Ausruf „beim Teutates“ wird „beim Millowitsch“ oder „beim decken Pitter“. Die Müllers Aap wird ebenso untergebracht wie Alfred Biolek.

„Et Baasjezänks“, Vera Kettenbach, Cornelia Scheel, Hella von Sinnen und Hundedame „Vroni.4711“ als Übersetzerin der Idefix-Zitate, Egmont Comic Collection, 48 Seiten, 14 Euro. Das Original „Der Kampf der Häuptlinge“ stammt von René Goscinny (Text) und Albert Uderzo (Zeichnungen), die deutsche Übersetzung aus dem Französischen übernahm Gudrun Penndorf. 

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