Neues Konzept an der Hohe StraßeDas ist der erste Mieter im Pop-up-Store

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Gin

Abbass Khatami vor dem Pop-up-Store in der Hohe Straße  

Köln – Kölscher – oder innerstädtischer – geht es kaum. Abbass Khatami ist an der Apostelnstraße aufgewachsen und an der Schildergasse in den Kindergarten gegangen. Und zum Wochenende eröffnet der Gründer einen Pop-up-Store seiner Marke „Gin de Cologne“ an der Hohe Straße, kurz vor dem Wallrafplatz. „Ich will einen Teil dazu beitragen, die Hohe Straße wieder aufzuwerten.“ Die leide sehr unter den Leerständen und da sei ein Pop-up-Store genau das Richtige. „Zumal der Begriff Cologne national und international eine große Strahlkraft hat, das haben wir gemerkt, als wir mit unserem Gin auf der Anuga waren“, sagt Kathami.

Hohe Straße und Schildergasse seien trotz allem immer noch sehr belebt – und da will er Städtebotschafter sein. Kathami ist der erste Mieter in dem etwa 70 Meter großen Laden, den der Hauseigentümer, die Aachener Grundvermögen, nun als permanenten Pop-up-Store namens „Hystreet Studio“ für wechselnde Nutzungen eingerichtet hat.

33 Objekte in der City

Die Laufzeit der Mietverträge wird dabei bewusst kurz gehalten, um den Besucherinnen und Besuchern immer wieder neue Angebote machen zu können. Und um unansehnliche Zwischennutzungen von etwa durch Billigmodeläden zu vermeiden. Dieses Vorgehen entspricht exakt den Erkenntnissen der Handelsexperten, die im Auftrag des Rates zurzeit ein Leitbild für die Kölner Einkaufsstraßen erarbeiten.

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Das beauftragte Dortmunder Fachbüro konstatierte, dass Köln (wie andere Städte auch) mehr kleinere Flächen mit viel Abwechslung, Gastronomie und Ambiente braucht. Eine reine Aneinanderreihung von Filialen ziehe nicht mehr. Händler müssten sich spezialisieren und individuelle Konzepte haben. Mehrstöckige Geschäfte seien nicht mehr rentabel. Frank Wenzel, Geschäftsführer der Aachener Grundvermögen: „Der Umsatz wird in den Erdgeschossen gemacht.“

Die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft vertritt vor allem Objekte aus dem Besitz der Kirche. In Köln sind es derzeit 33 Einzelhandels-Immobilien an der Schildergasse, der Hohe Straße, am Neumarkt und an der Ehrenstraße.

Christmasstore

Ein Weihnachts-Pop-up-Laden und der Blaenk-Store auf der Schildergasse füllen ebenfalls Leerstände.

Dazu gehört auch das ehemalige von „Esprit“ und „Karstadt Sports“ genutzte Gebäude an der Schildergasse gleich neben dem Kaufhof, das lange leer stand. Dort gibt es nun schon seit einem Jahr den „Blaenk Store“. Hier können sich auf 450 Quadratmeter bis zu 40 Firmen präsentieren – quasi in einem begehbaren Online-Store. In die ehemalige „Karstadt Sports“-Filiale zog vor kurzem ein Weihnachtsdeko-Pop-up ein. Die niederländische Firma „All about Christmas“ eröffnet in jedem Jahr zehn bis zwölf solcher Läden in Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Weihnachten ist damit natürlich wieder Schluss.

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Auch an der Ehrenstraße gab und gibt es Pop-up-Läden, etwa von der Dessous-Marke „Triumph“. Und schon vor einem Jahr richtete das Modelabel „Lieblingsstück“ einen Pop-up-Outlet in den ehemaligen Räumen des Einrichtungsladens „Habitat“ ein.

Gin de Cologne bleibt bis Weihnachten 

Kurzfristige, hochwertige Nutzungen liegen also im Trend. Abbass Khatami freut sich schon auf die Zeit bis Weihnachten, die er an der Hohe Straße hat. Er plant auch kleine Veranstaltungen und Gin-Verköstigungen, um vielleicht auch wieder ein anderes Publikum auf die Fußgängerzone zu locken. „Die Hohe Straße ist doch auch ein Jeföhl.“

Um das Gefühl so richtig wieder herzustellen, ist aber noch Einiges zu tun. Gleich neben dem neuen „Gin de Cologne“-Laden gibt es mit einer ehemaligen „Douglas“-Filiale gleich den nächsten Leerstand.

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