Neues Edelrestaurant in KölnSterneköche übernehmen ehemaliges „Sorgenfrei“

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Neues Team: Christoph Barciaga (v.l), Michiko Nishimi, Peter Hesseler, Kengo Nishimi und Torben Schuster 

Köln – In den zurückliegenden Monaten hat wohl keine Restaurant-Eröffnung stattgefunden, ohne dass dabei betont worden wäre, wie außergewöhnlich ein solches Unterfangen in dieser außergewöhnlichen Zeit doch sei. Fürwahr. Demnächst gehen in Köln jedoch ein paar Menschen an den Start, die das ohnehin Außergewöhnliche noch außergewöhnlicher machen, weil sie Sterne-Glanz mitbringen und dem Belgischen Viertel damit zusätzliche kulinarische Strahlkraft bescheren könnten. Die Voraussetzungen dafür sind hervorragend; denn es kommen mehrere ausgezeichnete Akteure zusammen, die neben ihrer Leidenschaft eines verbindet: Ihre Erfahrung in der Top-Gastronomie.

Das ist Peter Hesseler (59), der vor 34 Jahren im „Kwartier Latäng“ das Restaurant „La Societé“ erschuf und rund zehn Jahre später mit Übernahme des „Gut Lärchenhof“ auch diesem Pulheimer Restaurant zu einem Stern verhalf.

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Das ist ferner Restaurantfachmann Christoph Barciaga (38), der abgesehen von seinem anderthalbjährigen Intermezzo bei Dieter Müller im Schloss Lerbach seit langer Zeit seinem Mentor und Geschäftspartner Hesseler zur Seite steht. Da ist des weiteren Torben Schuster (35), zeitweilig neben Grischa Herbig Küchenchef vom „La Societé“ und im Jahr 2018 vom Restaurantführer Gault Millau als „Entdeckung des Jahres“ gefeiert, und da ist last but not least Kengo Nishimi, der knapp fünf Jahre an der Seite des besten Japaners in Deutschland gewirkt hat, bevor er – wie Barciaga und Schuster – ins Restaurant „Gut Lärchenhof“ kam, wo übrigens auch die beiden Kölner Sterne-Köche Jan Cornelius Maier und Tobias Becker (Restaurant „Maibeck“) ihre Karriere am Herd starteten.

Köln: Aus „Sorgenfrei“ wird „Ito Cologne“

Hesseler, Barciaga, Schuster und Nishimi betrachten sich als eine Familie und sind es seit diesem Sommer auch juristisch. Dass sie nun – wie bei jungen Familien üblich – ein gemeinsames Baby ankündigen, kann nicht wirklich erstaunen. Besonders erfreulich ist jedoch, dass mit der für November geplanten Eröffnung des Restaurants „Ito Cologne“ das qualitative Ungleichgewicht in Sachen japanische Spitzenrestaurants gegenüber der Landeshauptstadt beseitigt werden wird, und dass dies in einer Location geschieht, die in den zurückliegenden 16 Jahren Synonym für gute Gastronomie im Belgischen Viertel war: nämlich das bisherige Restaurant „Sorgenfrei“ an der Antwerpener Straße.

Isabel Wilden und Ronni Hoffmann, die ihr „Baby“ Ende Mai geschlossen haben, um „in eine neue Lebensphase“ zu starten, freuen sich selber sehr, einen solchen Nachfolger für ihre schönen Räumlichkeiten gefunden zu haben. Noch ist das Lokal zwar Baustelle, aber man kann bereits erkennen, dass sich der vordere Teil wesentlich verändern, wohingegen im hinteren Restaurantbereich auch weiterhin vieles ans „Sorgenfrei“ erinnern wird.

Der 38 Jahre alte Kengo Nishimi kam in einem japanischen Dorf Ito zur Welt, so erklärt sich der Namen des neuen Restaurants. Nachdem er als junger Koch in Fukuoka sein Rüstzeug erworben hatte, kam er 2013 nach Düsseldorf zum japanischen Spitzenkoch Yoshizumi Nagaya. Ähnlich wie Hesseler hat auch Nagaya für seine beiden Restaurants („Nagaya“ und „Yoshi“) einen Michelin-Stern errungen. Wie sein ehemaliger Chef verbindet auch Nishimi gerne europäischen Geschmack mit traditionell japanischer Küche.

Unterstützt wird Nishimi von Ehefrau Michiko Nishimi, die im „Sorgenfrei“-Nachfolger als Gastgeberin fungieren wird. Ziel ist es im Übrigen nicht, dort möglichst schnell einen Stern zu ergattern. „Dem Druck wollen wir uns nicht aussetzen“, betont Hesseler und weist zugleich auf eine Besonderheit hin: Beim neuen Japaner in Köln wird es eine Espressomaschine geben.

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