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Neues Wohngebiet für KölnPrivates Büro wird Parkstadt Süd planen

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Das Großmarkt-Gelände in Köln-Raderberg gehört zum Planungsgebiet für die künftige Parkstadt Süd.

Köln – Nur weil die Parkstadt Süd derzeit in der öffentlichen Wahrnehmung eine eher untergeordnete Rolle spielt, sollte niemand auf den Gedanken kommen, dass die Pläne für eines der größten Neubaugebiete der Stadt auf Eis gelegt sind. Im Gegenteil. Vor und hinter den Kulissen werden immer mehr Weichen gestellt für die Entwicklung des Wohngebietes auf dem derzeitigen Großmarktgelände in Raderberg mit über 3000 Wohnungen, mehr als 4000 Arbeitsplätzen, Kindertagesstätten, Schulen, Spielplätzen und Sportflächen.

Jüngst machte eine neue Vorlage der Verwaltung die Runde in den politischen Gremien. Der Rat und vorher die Bezirksvertretung Rodenkirchen haben jetzt beschlossen, dass die Verwaltung die Aufgabe, Bebauungspläne für die Parkstadt zu erarbeiten, an ein privates Planungsbüro abgeben darf. In Rede stehen fünf sogenannte Teilbebauungspläne sowie die Änderung eines bestehenden Bebauungsplans.

1,13 Millionen für die Pläne

Für die Erarbeitung der Pläne werden insgesamt 1,13 Millionen Euro bereit gestellt, die an das beauftragte Büro gezahlt werden. Allerdings weist die Verwaltung ausdrücklich darauf hin, dass zum jetzigen Zeitpunkt angesichts des komplexen Verfahrens keine exakten Prognosen über die entstehenden Kosten möglich sind.

In der Verwaltung nimmt man kein Blatt vor den Mund, um die Übertragung der Arbeit an Private zu begründen: „Die personellen Kapazitäten, die für das Projekt zur Verfügung stehen, reichen bei weitem nicht aus. Entsprechende personelle Ressourcen sind mittelfristig auf dem Arbeitsmarkt nicht zu generieren“, heißt es in dem Verweis der Verwaltung auf den eigenen Personalmangel. Und: „Zudem sind die zur Verfügung stehenden personellen Kapazitäten zusätzlich mit anderen projektbezogenen Aufgaben ausgelastet.“

Das 115 Hektar große Gebiet der zukünftigen Parkstadt Süd ist nur unwesentlich kleiner als der Stadtteil Bayenthal und wird zu Planungszwecken in fünf Gebiete aufgeteilt.

Aufteilung in fünf Teilbereiche

Im „Sportpark Süd“ zwischen Südstadion und Vorgebirgstraße werden Sportflächen entstehen. Vom Gleisdreieck am Eifelwall bis zur Südbrücke erstreckt sich entlang des Bahndamms der durchschnittlich 150 Meter breite Innere Grüngürtel als zweites Plangebiet. Zwischen Grüngürtel und Bischofsweg liegt das „Quartier Parkstadt“ und südlich davon das „Quartier Marktstadt“ mit der historischen Markthalle im Zentrum.

Das fünfte Plangebiet, der „Bildungscampus“, liegt zwischen dem zukünftigen Grüngürtel am Bahndamm, der Koblenzer Straße und der Alteburger Straße. Dort sollen eine Grundschule und eine Gesamtschule gebaut werden.

Die Aufteilung der Gesamtfläche in fünf Teilbereiche soll der Beschleunigung des Verfahrens dienen. In der Vorlage schreibt die Verwaltung: „Die Bearbeitung der Bebauungspläne soll zum Teil parallel erfolgen, um möglichst schnell Baurecht für die Flächen zu schaffen. Es ist geplant, die hochbauliche Entwicklung des Projekts 2021 zur Umsetzung an eine Entwicklungsgesellschaft zu übergeben, so dass die Schaffung von Baurecht für einen zügigen Einstieg in die Umsetzungsphase grundlegend ist.“

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Das Beratungsbüro, das die Teilbebauungspläne erarbeiten soll, wird in einem Wettbewerbsfahren ermittelt. Das Büro soll auch die Arbeiten an dem für ein Bebauungsplanverfahren nötiges Fachgutachten vergeben. Es muss beispielsweise die Umweltverträglichkeit des Bauprojekts begutachtet werden.

Auch zum zeitlichen Rahmen bezieht die Verwaltung in ihrer Vorlage Stellung. In der umfangreichen Tabelle, der zu entnehmen ist, wann das beauftragte Büro welche Leistungen erbracht haben muss und abrechnen kann, steht, dass die Pläne zur Beschlussfassung spätestens 2024 vorliegen sollen. In einem nächsten Schritt werden sie den politischen Gremien vorgelegt. Und auch die Öffentlichkeit muss beteiligt werden. Das wird also alles noch ein bisschen dauern.

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