Sanierung in Köln-NiehlRadler dürfen auf der Niehler Straße fahren, wo sie wollen

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Der frühere Radweg ist nun ein Fußweg mit „Radfahrer frei“-Regelung: Radler können, müssen ihn aber nicht benutzen.

Der frühere Radweg ist nun ein Fußweg mit „Radfahrer frei“-Regelung: Radler können, müssen ihn aber nicht benutzen.

Niehl – Unter den Radfahrern im Veedel herrscht Verwirrung. Eigentlich, so verkündete es die städtische Pressestelle vor einigen Wochen, sollten entlang der Niehler Straße und des Abschnitts der Sebastianstraße bis zum Alt-Niehler Ortseingang Radfahrer-Schutzstreifen auf der Fahrbahn entstehen – in beiden Richtungen. Im Gegenzug wollte man die bisher über den Bürgersteig führenden Radwege entfernen. Das sollte für mehr Sicherheit sorgen, weil sich Fußgänger und Radler sonst schnell in die Quere kommen.

Doch entlang der Strecke – wo in Abschnitten auch Autos auf dem Bürgersteig abgestellt sind – stellt sich die Situation nun doch anders dar. Schutzstreifen auf dem Asphalt sucht man vergebens, stattdessen können Radler weiter auf dem Bürgersteig fahren. Der ist jetzt als Fußweg ausgeschildert, mit dem Zusatz „Radfahrer frei“. Im Unterschied zu einem gemeinsamen, gleichberechtigten Fuß- und Radweg – erkennbar an einem Fußgänger- und Fahrrad-Piktogramm auf blauem Grund – gilt bei einem Bürgersteig mit „Radfahrer frei“-Regelung, dass Fußgänger dort Vorrang genießen. Radler müssen verstärkt Rücksicht nehmen und ihr Tempo anpassen. Die rote Radweg-Markierung auf den Bürgersteigen in beiden Richtungen wurde entfernt.

Fahrbahn zu schmal für Schutzstreifen

Wie ein Mitarbeiter aus dem Team des städtischen Fahrradbeauftragten Jürgen Möllers erläutert, hat sich die Lage schwieriger dargestellt als gedacht. Die Fahrbahn sei an den fraglichen Stellen zu schmal für Schutzstreifen. Dennoch könnten dort aufgrund der Verkehrslage und der Übersichtlichkeit der Straße die Radfahrer relativ ungefährdet auf der Straße fahren. Wer sich dabei trotzdem unsicher fühle, dürfe wahlweise den auch für Radler zugelassenen Gehweg nutzen. „Die Radweg-Benutzungspflicht ist schon seit etwa einem Jahr aufgehoben. Nun haben wir das mit Schildern nochmals deutlich gemacht und den in Rot aufgetragenen Radweg demarkiert.“ Wie sich vor Ort zeigt, nutzten tatsächlich die meisten Radler die Fahrbahn; nur eine Minderheit weicht auf den Gehweg aus.

Ebenfalls geplant war, mit sogenannten Radfahrer-Schleusen die Fahrradfahrer an Einmündungen von den Seitenstraßen aus sicher auf der Fahrbahn zu führen. Zusätzliche Piktogramme sollen dort für Aufmerksamkeit bei den Autofahrern sorgen. Aber auch sie gibt es noch nicht. „Wir sind noch zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen, wie die Markierung aussehen soll. Momentan prüfen wir noch“, heißt es bei der Stadtverwaltung. „Es wird eine saubere Lösung kommen, aber es geht nicht so schnell wie gedacht. Dennoch planen wir, dass die neue Markierung zeitnah aufgebracht wird – möglichst noch bis zu den Herbstferien.“

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