Aktion Liegestuhl in Köln-NiehlOrtsbündnis setzt Zeichen gegen Elterntaxis

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Mit Liegestühlen und Flatterband sperrten die Eltern die Kreuzung direkt an der Schule ab.

  • Rund um die Grundschule herrscht allmorgendlich Chaos.
  • Elterntaxis verstopfen die Straße und gefährden Kinder.
  • In einer Protestaktion wurden jetzt Liegestühle auf Parkplätze gestellt.

Niehl – Kein Durchkommen zur Alt-Niehler Gemeinschafts-Grundschule (GGS) Halfengasse in der Woche vor den Herbstferien für „Elterntaxis“: Alle Haltepunkte rings um den Schuleingang an der Ecke Halfengasse/Hermesgasse waren bereits besetzt. Dort nämlich hatten sich rund 25 Eltern von Kindern sämtlicher Jahrgangsstufen allmorgendlich vor Schulbeginn mit Liege-, Campingstühlen und Flatterbändern ausgebreitet, tranken Kaffee und hielten einen Klaaf. Wer dennoch die Schule ansteuerte, musste wieder abdrehen und bekam einen Informations-Zettel durchs Fenster gereicht.

Aktion Liegestuhl

Zu dieser „Aktion Liegestuhl“ hatte das neue Ortsbündnis „Niehl fährt sicher“ eingeladen, das mehr Tempo- und Park-Kontrollen sowie Straßen-Umgestaltungen fordert, damit Alt-Niehl verkehrssicherer wird. Im Bündnis engagiert sind der Grundschul-Förderverein der GGS Halfengasse, der Niehler Bürgerverein, das Bürgernetzwerk „Niehl Aktiv“ und der Niehler Elternverein, der zwei Kindergärten im Stadtteil betreibt. „Wir beobachten bereits heute am zweiten Tag der Aktion, dass der Eltern-Bringverkehr vor der Schule weniger geworden ist“, berichtet die Aktions-Initiatorin Julia Egbringhoff. „Etliche halten bereits an der Ecke Merkenicher Straße und lassen ihre Kinder raus. Wir empfehlen jedoch, dass Eltern, die partout ihr Kind zur Schule bringen wollen, unten am Niehler Damm halten. Von dort ist es auch nur ein kurzes Stück Fußweg bis zur Schule, und um die Zeit gibt es da viele freie Haltepunkte.“

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Unfall mit Erstklässler

Ein Hintergrund der Aktion ist ein schwerer Unfall vor anderthalb Jahren: Ein Erstklässler, der auf seinem Tretroller fuhr, war Anfang April 2019 an der Merkenicher Straße auf seinem Rückweg von der Schule von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden. „Der Bereich vor der Schule ist jedoch ebenso brandgefährlich. Wenn hier Eltern angefahren kommen und anschließend in der Kreuzung wenden, herrscht Chaos“, erläutert Egbringhoff. Selbst Anwohner trauten sich manchmal kaum auf die Straße. „Die Feuerwehr hat hier ebenfalls oft Probleme, durchzukommen.“

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An der Grundschule Halfengasse will man das Problem der Elterntaxis nun aktiv angehen. 

Vor einigen Jahren hatte das Schülerparlament der GGS in Eigeninitiative Vorschläge für einen sichereren Schulweg gemacht – etwa zusätzliche Zebrastreifen und Schulweg-Warnschilder. Obwohl die Bezirksvertretung Nippes die Vorschläge unterstützte, blitzte ein Großteil der Ideen in der Verwaltung ab. http://​www.niehlfaehrtsicher.com

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