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Blücherpark in KölnWeiher-Rettung könnte fünf Millionen Euro kosten

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Nach der Sanierung soll der Weiher 2,60 Meter statt 1,50 Meter tief sein.

Nach der Sanierung soll der Weiher 2,60 Meter statt 1,50 Meter tief sein.

Köln-Bilderstöckchen – Für Erholungsuchende im Kölner Norden wird der Großteil des Blücherpark in Bilderstöckchen im Jahr 2019 keine bevorzugte Adresse mehr sein. Denn wie die Kölner Stadtentwässerungsbetriebe (Steb) am Donnerstag bekanntgaben, soll der zwischen 1911 und 1913 von Gartenarchitekt Fritz Encke angelegte Weiher in dem Park von Grund auf erneuert werden.

„Die Zeit hat hier ihre Spuren hinterlassen“, sagt Steb-Vorstand Otto Schaaf. Seit im Mai 2017 durch einen Beschluss des Stadtrats die Verantwortung für die Unterhaltung von 15 Kölner Weihern von der Stadt an die Steb übertragen wurde, erarbeitet das Unternehmen ein „Gewässer-Entwicklungskonzept“ für Köln.

Blücherpark als erstes Großprojekt

Darin werden unter anderem Kriterien festgelegt, wann und in welcher Reihenfolge sowie in welchem Umfang Arbeiten an den Weihern ausgeführt werden. „Das Gewässer im Blücherpark ist dabei das erste Großprojekt, dem wir uns jetzt widmen“, führt Schaaf weiter aus. Kosten in Höhe von vier bis fünf Millionen Euro hat das städtische Tochterunternehmen dafür insgesamt veranschlagt.

Drei Hauptursachen führen die Steb als Gründe für die Arbeiten an, die bereits im November beginnen sollen. So verliere der Weiher pro Jahr aufgrund von Schäden an der Weihersohle sowie undichten Randeinfassungen etwa 30.000 Kubikmeter Wasser. Darüber hinaus verschlechtere sich die Qualität des Wassers durch starkes Algenwachstum, hohen Nährstoffgehalt sowie Schlammablagerungen zusehends.

Schäden an der denkmalgeschützten Anlage

„Außerdem haben wir Schäden an der denkmalgeschützten Anlage festgestellt, etwa die Absenkung der Abdeckplatten an den Randeinfassungen oder die Bewucherung von Teilen der historischen Anlage durch die Sumpfzonen im Weiher“, erläutert Axel Scholle, der das Projekt der Steb leitet.

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Als erste Schritte stehen somit die Entleerung und eine Entschlammung des Blücherpark-Weihers auf der Agenda der Steb. „Dafür müssen zunächst die hier lebenden Tiere geborgen und umgesiedelt werden, dazu gehören die Enten, Schildkröten und Schwäne, später dann auch der Fischbestand des Gewässers“, sagt Scholle. Eine Schwimmpumpe soll Wasser und verdünnten Schlamm über die Kanalisation abpumpen, anschließend wird der Pflanzenbewuchs entfernt.

Baustelle schränkt Nutzung ein

Die Baustelle wird über die Zufahrt vom Parkgürtel aus rund um den 170 Meter langen und 68 Meter breiten Weiher angelegt, sodass die Nutzung der angrenzenden Liegewiese sowie der Betrieb des Bootshauses am Ufer für die Dauer der Arbeiten stark eingeschränkt wird. „Darauf folgt der Abriss des Beckens, die bereits sanierten Mauerteile und die Brüstung Blumengarten bleiben aber erhalten“, sagt der Projektleiter.

Die Sohle aus Beton, die sich derzeit auf 1,50 Meter Tiefe befindet, wird danach ebenfalls entfernt. „Der Weiher im Blücherpark wird künftig insgesamt 2,60 Meter tief sein, eine spezielle Kunststofffolie wird auf der Sohle verlegt“, sagt Scholle. Schließlich werde man das Becken neu aufbauen, eine neue Sumpfzone mit sogenannten Armleuchter-Algen anlegen – und auch die Schwäne und anderen Wassertiere wieder im Blücherpark ansiedeln. Anfang 2020 soll dann das Ufer rund um den Weiher neu bepflanzt werden. Für den Zeitraum der Sanierung bitten Otto Schaaf und Axel Scholle von den Steb die Anwohner, Nutzer und Paten des Gewässers um Verständnis für die Einschränkungen.

Informationen zu dem Projekt rund um den Park-Weiher sowie ab Beginn der Arbeiten aktualisierte Zwischenstände stellen die Stadtentwässerungsbetriebe auf ihren Seiten im Internet bereit: www.steb-koeln.de

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