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Für Olympia geeignetNeue Skating-Anlage in Köln soll eine echte Attraktion werden

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Ende Mai könnte hier eine fertige Skating-Anlage stehen.

Köln – Wer die Baustelle am Rande der Bezirkssportanlage Weidenpesch besucht, kann sich schon sehr gut vorstellen, wie bald die Inlineskater über das Areal flitzen. Seit dem Spatenstich für die Inline-Skatingbahn Mitte März mit Bezirksbürgermeister Bernd Schößler, ganz kurz vor dem Erstarren des öffentlichen Lebens durch Corona, sind die Arbeiten in der Zwischenzeit prima vorangekommen. Nach fünf Wochen ist ungefähr „Halbzeit“ auf der Baustelle an der Scheibenstraße, hinter den Gebäuden der Feuerwehr-Zentrale.

Der alte Untergrund des früheren Fußball-Aschenplatzes ist ausgebaggert und entsorgt; der zwei Meter hohe Stabzaun, der die Anlage umgibt, steht auch schon größtenteils. An einigen Stellen haben die Bauteams, die mit schwerem Gerät im Einsatz sind, bereits angefangen, die Bahn zu formen. So ist auf der Nordseite der zukünftigen Rennpiste schon deutlich die leichte Erhöhung der Kurven zu sehen.

Kölns erste Anlage dieser Art

Es wird Kölns erste Trainingsanlage dieser Art sein, und sie verspricht, eine sportliche Attraktion zu werden. Neben der Vereins-Nutzung durch den Inlineskating-Verein SSC Köln 98 ist auch geplant, Schulen und Jugendclubs an der Anlage teilhaben zu lassen. Auch Schnuppertage, an denen alle Interessierten die Bahn mal testen können, sind natürlich denkbar. „Wir haben inzwischen auch ein Modell der Bahn an den Bauzaun gehängt und informieren Spaziergänger, die an der Anlage vorbeikommen“, erläutert Hanspeter Detmer, erster Vorsitzender des SSC. „Viele wundern sich immer noch, was hier wohl entstehen mag. Wir stoßen auf sehr wohlwollendes Interesse.“

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Das gute Wetter der vergangenen Wochen sei sehr günstig für die Arbeiten gewesen; wenn alles klappt, soll es Ende Mai mit der Eröffnung soweit sein. Außer der 200 Meter langen, ellipsenförmigen Haupt-Rennpiste entsteht in der Mitte der Anlage ein asphaltiertes „Infield“, das sich etwa für Technik-Übungen und kleine Spielchen nutzen lässt; der Rest der Fläche innerhalb der Laufbahn wird begrünt. „Auf einer Seite bauen wir eine Rigole ein, ein Regen-Speicherbecken“, so Detmer. „Über dieses soll das Niederschlagswasser wieder ins Grundwasser gelangen.“ Die Anlage ermögliche Spitzensport mit hohen Laufgeschwindigkeiten und werde nach offiziellen Wettkampf-Standards erbaut, so dass hier auch deutsche und internationale Meisterschaften stattfinden könnten – inklusive der erhofften Olympischen Sommerspiele, falls Olympia 2032 tatsächlich ins Rheinland kommt und Inlineskating bis dahin olympische Disziplin geworden ist, wofür die Chancen gut stehen.

Bisher kein WC geplant

In die Anlage, deren Bau der SSC Köln 98 seit 2015 vorangetrieben hatte, werden rund 540000 Euro investiert; 87,5 Prozent trägt davon das städtische Sportamt. „Eine weniger schöne Überraschung waren die rund 60000 Euro, die alleine die Entsorgung des einstigen Aschenplatz-Untergrunds, nämlich Hochofen-Schlacke, kostete“, erläutert der 74-jährige Vereinschef. „Das hat uns dann schon ein wenig erstaunt.“

Ein weiteres Problem, das es noch zu lösen gelte, sei das sanitäre. Ein WC ist auf der Anlage bisher nicht vorgesehen, das nächstgelegene ist im Vereinsheim der Fußballclubs. Hier böte es sich an, eine gemeinsame Lösung mit dem benachbarten Skateboard-Park „Köllefornia“ zu finden, der bisher ebenfalls ohne Toilette ist. Ein Traum, wenngleich aus der Kategorie „nettes Extra“, wäre auch ein direkterer Zugang von der Neusser Straße zur Anlage; nach jetzigem Stand müssen die Besucher den langen Weg um das Feuerwehr-Hauptquartier herum nehmen, was insbesondere für Kinder sehr weit sei.

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Aber schon jetzt kann man sich – für die Zeit nach dem Stillstand – auf ein sportliches Highlight für den Sommer freuen, das auch die Bezirkssportanlage mit ihrem bereits jetzt sehr vielfältigen Angebot – von Fußball über Leichtathletik, Tennis, Skateboarden bis hin zur Frisbee-Golfvariante „Discgolfing“ – noch etwas aufwertet.

ssc-koeln.org

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