Gefährliche Brücke in Köln-NippesMutter sorgt sich um Sicherheit der Kinder

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Federica Marinello auf der Brücke über den Mauenheimer Gürtel

Nippes – Die Vorstellung, dass spielende Kinder aus der Siedlung von der Gleisbrücke stürzen, oder beim Erklettern des Absperrzauns am Brückenkopf verunglücken könnten, lässt Federica Marcatelli keine Ruhe. Einmal hatte sie ihre Tochter selbst auf der verwilderten Brücke entdeckt, die über den Mauenheimer Gürtel führt. „Ich hatte einen Riesen-Schock bekommen, als ich meine achtjährige Tochter sah, wie sie da hochkletterte und die Brücke entlang lief“, berichtet sie, die in der angrenzenden Nippeser Eisenbahnsiedlung wohnt.

Viele Kinder wohnen in der Eisenbahnsiedlung in Köln-Nippes

„In unserer Siedlung wohnen viele Familien mit Kindern. Die Kinder spielen im Grün rund um unser Viertel, und sie gehen auch manchmal in Richtung der Brücke.“ Die seit Jahrzehnten nicht mehr von Zügen genutzte, inzwischen mit Gräsern, Sträuchern und Büschen bewachsene Brücke verbindet Nippes und Mauenheim, in knapp zehn Metern Höhe über den mehrspurigen Mauenheimer Gürtel hinweg. Sie ist ein Überbleibsel des früheren Nippeser Eisenbahn-Ausbesserungswerks auf dem Gelände der heutigen Eisenbahner- und Autofrei-Siedlung im Nordwesten von Nippes. Über sie gelangten Züge, die in die Werkstatt einrückten, von einem Abzweig am Bahndamm aus in Richtung des Werks-Areals.

Heute wird die Brücke im Alltag nicht selten von Fußgängern genutzt, um zwischen Nippes und Mauenheim ebenerdig über den Mauenheimer Gürtel zu gelangen, ohne den Umweg durch das Haltestellen-Bauwerk Geldernstraße/Parkgürtel oder die Kreuzung Gürtel/Merheimer Straße nehmen zu müssen. Auf Nippeser Seite ist der direkte Brückenzugang am Treppenaufgang vom Gürtel her zwar mit Gittern abgesperrt.

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Jedoch ist es möglich, über einen breit ausgetretenen Trampelpfad durchs Grün vom Nippeser Eisenbahnveedel aus die Brücke spielend leicht – wenn man so will, „barrierefrei“ – zu erreichen. Von Mauenheim, der Verlängerung der Etzelstraße, aus ist der Zugang ebenfalls überhaupt kein Problem; nur einen kurzen Anstieg gilt es zu bewältigen.

Die Bahn kündigt Sicherungsmaßnahmen an

Viel wäre schon geholfen, so Marcatelli, wenn zumindest die Brückentrasse über den Gürtel stärker gesichert wäre – wenn schon das Betreten nicht ganz unterbunden werden kann. An ihren Rändern gibt es lediglich einfache Geländer. Kleinkinder könnten, in einem unachtsamen Moment, hindurch stürzen, befürchtet sie. „Die Verantwortlichen haben nicht bedacht, wie gefährlich die Stelle ist. Es fehlt zumindest ein Gitter, damit sie nicht seitlich durchs Geländer auf die Fahrbahn fallen.“ Auf ihrer Suche nach Abhilfe hatte sie sich zunächst an den Bauhof der Stadt gewandt, der sie jedoch an die Deutsche Bahn als Brücken-Eigentümerin weiter verwies. Die Bahn kündigte auf Anfrage Sicherungsmaßnahmen für die Brücke an, und bittet darüber hinaus, die Brücke nicht zu betreten.

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Das Betreten der Bahnanlagen sei eindeutig verboten. Man setze sich mit der Bundespolizei und weiteren Partner-Institutionen für umfassende Aufklärung ein, so ein Bahnsprecher. „Im vorliegenden Fall ist der illegale Zugang von Seiten des Eisenbahnerviertels, von der Straße Am Ausbesserungswerk her, beidseitig mit einem Geländer gesichert. Auch der Zugang von der Etzelstraße war bereits mit einem Zaun abgesichert. Dieser wurde jedoch durch Dritte zerstört.“ Man werde prüfen, diesen Zaun in nächster Zeit zu erneuern. „Als Sofortmaßnahme werden wir kurzfristig neue Warnschilder 'Eisenbahnanlage betreten verboten' aufstellen“, ergänzte er. „Auch unsere Sicherheitskräfte bestreifen regelmäßig die Örtlichkeit.“ Weitere Informationen rund um die Sicherheit an Bahnanlagen hat die Bahn auf ihrer Website veröffentlicht.

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