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Geisterhaus in WeidenpeschIm verwaisten Kölner Krankenhaus sollen Wohnungen entstehen

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Seit vielen Jahren steht das frühere Krankenhaus an der Pallenbergstraße 24 leer.

Weidenpesch – Für das seit 2003 leerstehende ehemalige Kinderkrankenhaus und Schwesternwohnheim an der Pallenbergstraße 24 im Weidenpescher Westen scheint es nach Jahren der Ungewissheit endlich eine Perspektive zu geben. Das mit Legionellen-Bakterien in den Leitungen belastete und unter anderem deshalb momentan nicht nutzbare Gebäude soll nach Plänen der Stadt generalsaniert werden und danach zu Wohnzwecken dienen. Das bestätigte Stadt-Pressesprecherin Katja Reuter. „Eine entsprechende Vorlage für die politischen Gremien ist in Vorbereitung und soll im Laufe des Jahres 2021 fertiggestellt werden.“

Zwischennutzung des Kölner Krankenhauses nicht möglich

Aufgrund des jahrelangen Leerstandes sei der Sanierungsbedarf hoch. Der Gebäude-Zustand und Aspekte der Verkehrssicherung machten derzeit eine Zwischennutzung nicht möglich. 

Der Altbau, der nach der Zeit als Kinderkrankenhaus zeitweise als Schwesternwohnheim diente, war in der Nachkriegszeit Standort der „Höheren Fachschule für Sozialarbeit“ der Stadt Köln, die 1971 in der neu gegründeten Kölner Fachhochschule aufging und später in die Südstadt umzog. Bis 2003 befand sich im Gebäude für knapp drei Jahre eine Behindertenwerkstatt der Senioren- und Behindertenzentren der Stadt Köln. Seitdem wurde das Haus nur in geringem Umfang genutzt, etwa als Lagerstätte eines Galeristen für Gemälde.

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Im Laufe der Jahre war die Pallenbergstraße 24 immer wieder Gegenstand der Beratungen in der Bezirksvertretung Nippes gewesen; es hatte mehrere Ideen für das Haus gegeben, zum Beispiel die Nutzung als Flüchtlingsunterkunft, für Mehrgenerationen-Wohnprojekte, als Jugendzentrum oder für das Rheinische Musikarchiv, die aber allesamt am schlechten Gebäudezustand scheiterten.

Krankenhausgebäude steht nicht unter Denkmalschutz

Eine Schätzung der Sanierungskosten durch die städtischen Wohnungsversorgungs-Betriebe (WVB) belief sich 2013 auf rund 350 000 Euro. Auf dem gleichen Grundstück liegt rückwärtig ein Wohnheim für wohnungslose Frauen des Internationalen Bundes (IB), das aber baulich vom ehemaligen Krankenhaus getrennt ist; dieses soll bleiben und ist von den Plänen nicht berührt. Zwischenzeitlich, so etwa 2010, war geplant, das von außen noch durchaus schmucke Gebäude abzubrechen, was dann aber doch nicht geschah.

Aus konservatorischen Gründen stände freilich einem Abbruch nichts entgegen, denn das schmucke und beeindruckende Gebäude hat es nicht auf die Liste der städtischen Denkmäler geschafft. Und so würde es kein Veto der städtischen Denkmalschützer geben, falls es jemand abreißen will. Es gebe keinen „ausreichenden Denkmalwert“, sagt Stadtkonservator Thomas Werner. „Aus denkmalpflegerischer Sicht muss das Gebäude nicht erhalten bleiben und könnte für anderweitige Planungen auf dem Grundstück abgerissen werden.“

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