KlimaschützerInitiative aus Köln-Bilderstöckchen erhält Bundespreis

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Die Kölner Delegation bei der Preisverleihung in Berlin, mit Bundes-Umweltministerin Svenja Schulze (5.v.l.)

Die Kölner Delegation bei der Preisverleihung in Berlin, mit Bundes-Umweltministerin Svenja Schulze (5.v.l.)

Köln-Bilderstöckchen –  Die Eindrücke von der Preisverleihung im Berliner Umweltministerium und der Sightseeingtour in der Hauptstadt sind noch ganz frisch bei den Teilnehmern. Um die Auszeichnung „Blauer Kompass 2018“ entgegenzunehmen, war eine zwölfköpfige Delegation aus Bilderstöckchen und dem Rest Kölns nach Berlin gereist. Dort bekamen sie die gläserne Trophäe von Bundes-Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) überreicht. „Es war für uns ein wunderschönes Erlebnis“, lobt Brigitte Jantz, Sozialraumkoordinatorin für Bilderstöckchen vom Träger Netzwerk e.V. Nun bilanzierten sie bei einer Pressekonferenz den Wettbewerb und gaben einen Zwischenstand ihres nun bundesweit preisgekrönten Veedels-Projektes „Gemeinsam fürs Klima in Bilderstöckchen“.

Umweltfreundliche Projekte

Zu der Initiative haben sich verschiedene Partner, darunter Netzwerk e.V., die Abfallwirtschafts-Betriebe (AWB), die Stadt Köln, die Caritas, die Kölner Freiwilligen-Agentur, die Bürgerstiftung Köln, einige private Unternehmen, vor allem aber viele Mitstreiter aus der Bürgerschaft im Veedel zusammengeschlossen. Sie planen mehrere Projekte, um den Stadtteil umweltfreundlicher und lebenswerter zu machen; allen voran der erste Kölner Klimapark im Norden des Viertels, aber auch Fassaden-Begrünungen, Baumscheibenpflege, einen Senioren-Kleingarten, einen Klima-Lehrpfad und eine Arbeitsgruppe für bessere Fahrrad-Infrastruktur.

Den Preis „Blauer Kompass“ hatte das Umweltbundesamt (Uba) ausgelobt; er zeichnet Projekte aus, die helfen sollen, die Stadtgesellschaft an die Folgen des Klimawandels – wie Starkregen, Hochwasser, Überschwemmungen, Stürme, Dürre und Hitzewellen – anzupassen. Unter 111 Projekten aus ganz Deutschland, die sich um den Kompass beworben hatten, kamen 15 Initiativen in die engere Wahl. Die stellten sich auch der Abstimmung im Internet für den Publikumspreis, die bis zum 9. Mai lief.

Hier landete „Gemeinsam fürs Klima in Bilderstöckchen“ auf dem vierten Rang, mit immerhin rund 1100 fürs Projekt abgegebenen Stimmen und einem Anteil von 8,9 Prozent unter allen Klicks. Eigentlich zum Zuge kam das Projekt aus Bilderstöckchen dagegen bei einem der drei durch die Jury selbst vergebenen Preise, in der Wettbewerbskategorie „Vereine, Stiftungen und Verbände“. Noch vor der Fahrt nach Berlin produzierten die Mitstreiter einen Imagefilm, den die Vertreter aller Siegerprojekte bei der Verleihung vorführen ließen. „Wir haben für den dreiminütigen Film während den Pfingstferien acht Stunden gedreht“, sagte Brigitte Jantz lächelnd.

Das Beispiel von Bilderstöckchen soll innerhalb Kölns zum Vorbild werden: Als nächstes will die Stadt, vertreten durch Ulrike Han und Susanne Kunert vom Büro der Oberbürgermeisterin für bürgerschaftliches Engagement, ein vergleichbares Klimanetzwerk in Porz-Finkenberg auf die Beine stellen.

Die weiteren Preisträger

In der Jury-Preiskategorie „Private oder kommunale Unternehmen“ setzten sich die Technischen Betriebe Solingen durch, mit einem integrierten Konzept zur Stadtentwässerung, das nicht allein aufs Kanalnetz setzt.

Unter den „Bildungs- und Forschungseinrichtungen“ setzte sich bei der Jury die Pädagogische Hochschule Heidelberg durch, mit ihrem Programm „Klim-Azubi“, das Lernmodule rund um den Klimawandel für Auszubildende entwickelt. Den Publikumspreis per Internet-Abstimmung holte die Universität und Kunsthochschule Kassel: Ihr Entwurf „Solar Spline“ ist eine Ultraleichtbaukonstruktion aus Sonnensegeln, die Schatten spenden und gleichzeitig Energie gewinnen. (bes)

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