Köln-MauenheimZwei neue Kreisverkehre sollen Verkehr besser regeln

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Die Kreuzung Merheimer-, Friedrich-Karl-, Nibelungenstraße soll umgebaut werden.

Die Kreuzung Merheimer-, Friedrich-Karl-, Nibelungenstraße soll umgebaut werden.

Mauenheim/Weidenpesch – Wohl ab 2021 werden die zentrale Einfahrt in den Weidenpescher Westen, sowie die große Kreuzung Merheimer/Friedrich-Karl-/Nibelungenstraße, zur Großbaustelle. Die Stadt will den rund 300 Meter langen Abschnitt der Merheimer Straße am Nordfriedhof, zwischen der Einmündung Roßbachstraße bis einschließlich der genannten Kreuzung, grundlegend sanieren. Dabei werden zwei Kreisverkehre entstehen; Fußgänger sollen mehr Platz haben – und grüner und hübscher soll es auch werden.

Beim Bürger-Infoabend im Pfarrheim St. Quirinus an der Bergstraße 89 stellten Marlou Krüger, Stephanie Dietz und Thorsten Claußen vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung sowie Mathias Kock vom Bauverwaltungsamt das Projekt offiziell vor; der Nippeser Bezirksbürgermeister Bernd Schößler moderierte den zweistündigen Abend. 60 Nachbarn folgten der Einladung. Hier einige Fragen und Antworten.

Was ist im Einzelnen geplant?

Im Rahmen des Umbaus soll die Kreuzung an Friedrich-Karl- und Nibelungenstraße zum Kreisverkehr werden. Ein weiterer Kreisel ist an der Einmündung Theklastraße geplant. Außerdem wird die Fahrbahn erneuert. Für Fußgänger wird auf beiden Seiten der Bürgersteig verbreitert. An allen Kreisel-Ausfahrten wird es Zebrastreifen für Fußgänger geben. Der Kreisel an der Nibelungenstraße wäre übrigens der allererste auf Mauenheimer Gebiet. Etwa in Höhe des Rewe-Marktes auf der Merheimer Straße würden die zwei Richtungsfahrspuren zu einer verjüngt.

Zwischen Friedrich-Karl- und Roßbachstraße soll die Mittelallee von parkenden Autos freigestellt, und bis kurz vor die große Kreuzung verlängert werden. „An der Theklastraße haben wir bisher ein relativ wildes Parken auf der Mittelallee", so Krüger. Ebenfalls werden entlang der Strecke rund 40 Fahrradbügel hinzukommen. Neue Laternen werden ebenfalls installiert. Insgesamt acht Pkw-Stellplätze sollen durch den Umbau wegfallen.

Warum soll saniert werden?

Neben der Verschönerung des Stadtbilds und weniger Versiegelung, mehr Grün und Übersicht für Fußgänger: Auch die Fahrbahn selbst ist marode. „Der Asphalt ist bereits mehr als 50 Jahre alt, das Naturstein-Pflaster darunter sogar schon 100", erläuterte Kock. „Es wird geringere Wartezeiten und mehr Sicherheit für alle geben“, argumentierte Krüger für den Umbau der viel befahrenen Kreuzung an der Friedrich-Karl-Straße, die auf der Hauptroute nach dem Ende der Gürteltrasse liegt.

Wie ist der Zeitplan?

„Der Baubeschluss soll Ende 2019 fallen", skizzierte Krüger. Ungefähr ab Frühjahr 2021 soll es losgehen; an den Bauarbeiten beteiligen sich auch die Stadtentwässerungs-Betriebe (Steb) mit Kanalarbeiten. Die Arbeiten sollen rund anderthalb Jahre dauern. Eine Richtungsfahrspur soll erhalten bleiben; die Mittelallee am Nordfriedhof fiele hingegen während der Bauzeit weg.

Wie teuer wird das Vorhaben?

Alles zusammen kalkuliert die Stadt mit einer Investition von rund 1,9 Millionen Euro. Auch Anwohnerbeiträge werden fällig. Jedoch haben die Eigentümer entlang der Straße großes Glück: Der weitaus größte Anlieger ist der Nordfriedhof und damit die Stadt selbst; mit seiner riesigen Fläche „absorbiert“ er allein 475 000 des auf rund 656 000 Euro taxierten Anwohner-Anteils. „Es verbliebe ein Beitrag von rund 15,50 Euro pro Quadratmeter Anliegerfläche“, schätzte Kock. Rechnungen würden frühestens zwei Jahre nach Abschluss aller Arbeiten versandt, und auch dann seien Stundung und Ratenzahlung denkbar.

Wie war die Stimmung?

Die Bürger folgten interessiert der Debatte. „Wir wollen es anders machen als bisher, und zwar im Dialog“, betonte Schößler das städtische Anliegen. Emotionen kamen vor allem bei der Frage auf, wie viel Platz Radfahrern und wie viel Autobesitzern zusteht. Mehrere Radler im Publikum reklamierten, dass die Pläne veraltet seien und Fahrrädern zu wenig Raum ließen.

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„Es kann nicht sein, dass es zwei Fahr- und vier Parkstreifen entlang der Merheimer Straße gibt – und man dann sagt: Tut uns leid, liebe Radfahrer, für Euch ist nicht mehr Platz da“, klagte ein Gast. Dagegen merkte eine Besucherin an: „Mir ist es vor allem wichtig, dass ich einen Parkplatz finde." Innerhalb des benachbarten Grünen Hofs seien die Stellplätze deutlich vermindert; hinzu kämen die Neubauten an der Nibelungenstraße. „Nach 17 Uhr bekommt man hier keinen Platz mehr“, schilderte sie unter Zustimmung im Saal.

Was sind die Bürger-Anregungen?

Ausdrücklich wünschten sich mehrere Bürger eine schöne Gestaltung des großen Kreisels an der Friedrich-Karl-Straße – gern mit Grün und nicht bloß ein Beton-Teller. Die zwei großen Bäume nahe der Kreuzung sollten, wenn es irgendwie geht, erhalten bleiben. Für das Parken schlug Bezirksvertreter Johannes Winz (CDU) einen Kompromiss vor: „Man könnte ein Schrägparken an der Mittelallee einführen, so dass sie nur noch teilweise belegt wäre und ein Durchgang frei bliebe“, schlug er vor. Außerdem solle man so planen, dass Raserei erschwert werde. „Ich höre von meinem Fenster nahe der Kreuzung immer Schreie, weil die Leute wie wahnsinnig um die Ecke brettern“, berichtete eine Anwohnerin.

Infos zum Projekt hat die Stadt auf ihrer Website eingestellt.

www.stadt-koeln.de

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