Krankenhaus in Köln-LongerichNotfallpraxis im Norden nur in Heilig-Geist

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Heilig Geist

Heilig-Geist-Krankenhaus der Cellitinnen

Köln-Longerich – Die kassenärztliche Notdienstversorgung im Kölner Norden steht vor einem großen Umbruch: Eine neu zu schaffende ärztliche Notfallpraxis am Heilig-Geist-Krankenhaus (HGK) in Longerich soll die bestehenden Notdienst-Niederlassungen in Chorweiler und nun auch am St.-Vinzenz-Hospital in Nippes ersetzen und wäre dann Anlaufpunkt für beide Stadtbezirke. Die Schließung der „Notdienstpraxis des Kölner Nordens“ an der Florenzer Straße in Chorweiler zum Jahresende war schon zuvor im Gespräch, Nippes käme neu dazu. Hintergrund ist der bevorstehende Abbruch und Neubau des Notaufnahme-Traktes an St. Vinzenz, der auch die Notdienstpraxis beherbergt.

Laut Plänen des Krankenhauses sollte die Notdienstpraxis während der bis 2024 geplanten Bauphase Interimsräume an der Weseler Straße, in der Nähe des Klinikums, beziehen. Die Kreisstelle Köln der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) plant nun jedoch, die Nippeser Notdienstpraxis im gleichen Zuge aufzugeben. „Wir halten einen zentralen Standort am Heilig-Geist-Krankenhaus für sinnvoller“, erläutert der Kreisstellen-Vorsitzende Dr. Jürgen Zastrow. „Wir rücken die Notdienstversorgung damit zugleich stärker in Richtung Norden; dort ist der Bedarf größer.“ Denn im Bezirk Chorweiler sei die Zahl der niedergelassenen Ärzte viel geringer als in Nippes, Longerich sei von dort aus gut erreichbar. Er verweist im Übrigen darauf, dass Köln im Bundesvergleich nach wie vor ein sehr dichtes Notfallpraxen-Netz besitze.

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Eine von sieben Medizinern initiierte Online-Petition an den KVNO-Landes-Vorstandsvorsitzenden sowie NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann kritisiert dagegen die Pläne und verlangt den Erhalt der Nippeser Praxis; bei Redaktionsschluss verzeichnete die Eingabe bereits mehr als 1500 Unterstützer.

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Stiftung reagiert überrascht

Bei der Cellitinnen-Stiftung, Trägerin von St. Vinzenz und HGK, reagierte man überrascht. „Der Aus- und Rückzug der Notdienstpraxis war eigentlich mit der KV abgestimmt“, erläuterte Christoph Leiden, Sprecher der Cellitinnen. Der Prozess der Entscheidungsfindung sei wohl noch im Gange; der mit rund 50 Millionen Euro Investitionssumme geplante Neubau des Notfalltraktes stehe aber nicht zur Disposition. Die Cellitinnen planten, die ärztliche Versorgung in Chorweiler durch eine Erweiterung des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) zu stärken, wo derzeit zwei Ärzte eingesetzt sind.

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