Krasse FehlplanungNeue Schule für Köln-Weidenpesch wird viel teurer

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Blick auf das brachliegende alte Nippeser Bad-Gelände. 

Weidenpesch/Niehl – Alles noch einmal zurück auf Start für die geplante Grundschule auf dem alten Nippeser Bad-Gelände: Nachdem sich im vorigen Monat herausgestellt hatte, dass die seit 2013 verfolgten Pläne für ein Schulhaus in Modulbauweise nicht realisierbar sind, haben die Bezirksvertretung Nippes und auch der Stadtrat den Weg zur Neuplanung der Schule freigemacht, diesmal als herkömmlicher Massivbau. Die Planung wird rund 1,9 Millionen Euro teuer und soll 18 Monate dauern.

Der eigentliche Neubau, dessen Kosten grob auf 22 Millionen Euro brutto geschätzt werden, soll 42 Monate dauern. Im günstigsten Fall also in fünf Jahren soll die neue Schule bereitstehen. Sie wäre die zweite Grundschule auf Weidenpescher Gebiet nach der Florianschule, soll aber auch und gerade Kapazitäten für Nippeser (und Niehler) Kinder schaffen.

Ein Bau der Grundschule nach dem „Baukastenprinzip“ waren laut der städtischen Gebäudewirtschaft vor allem wegen der Höhenunterschiede auf dem Gelände gescheitert, die bis zu 3,50 Meter betragen. Auf dem recht kleinen Grundstück zu bauen und dabei noch die Höhendifferenz auszugleichen, sei „nur schwer bis gar nicht in Modulbauweise zu bewerkstelligen“, erläuterte die Gebäudewirtschaft. Erschwerend komme hinzu, dass aufgrund des Platzmangels die Turnhalle unter dem Schulgebäude errichtet werden muss, nicht als separater Bau.

Massive Kostensteigerung

Abgesehen davon war aber auch die Ausschreibung des Modul-Bauwerks gescheitert. Statt des anvisierten Preises von 16,8 Millionen Euro ging nur ein Angebot zu fast 30 Millionen Euro ein – dafür könne man auch direkt einen Massivbau errichten. „Wir können das Dilemma nicht anders bewerten als die Verwaltung, da wir keine Bauingenieure sind“, resümierte Bärbel Hölzing (Grüne). „Da wurde uns ein richtiges Ei ins Nest gelegt, auch angesichts derer, die das nun ausbaden müssen. Es ist Zeit, das Nie-Gelungen-Lied anzustimmen, wie so oft in Köln.“

Auch SPD-Fraktionschef Horst Baumann kritisierte das Planungs-Chaos nochmals. „Sechs Jahre Planungszeit plus Kosten in den Wind geschossen zu haben, das ist genauso ein Skandal wie alle Großpannen in Köln.“

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Weiter offen bleibt, welche Schule in den Neubau einziehen wird. Im Gespräch war ein Umzug der Riehler Montessori-Grundschule, aber es stand noch nichts fest. „Das Gute ist wenigstens, dass sich die Montessori-Schule nun den Planungen anschließen und ihre Raumwünsche anmelden kann. Das sollte auf jeden Fall wahrgenommen werden“, forderte Biber Happe (FDP). Dagegen bekräftigte Baumann seine Ablehnung des Montessori-Konzepts für die neue Schule. „Wir wollen dort keine Montessori-Schule. Es soll lieber eine Regelschule werden mit allem, was dazugehört.“

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