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Longericher StraßeGefährliches Miteinander in Köln-Bilderstöckchen

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Durch die Hauseingänge ist die Situation auf dem Rad-/Fußweg oft gefährlich.

Durch die Hauseingänge ist die Situation auf dem Rad-/Fußweg oft gefährlich.

Bilderstöckchen – Der vorher in einen Fußgänger- und einen Radfahrer-Bereich getrennte Weg entlang der Longericher Straße in Bilderstöckchen ist seit rund anderthalb Jahren auf voller Breite gemeinsam für beide Verkehrsteilnehmer freigegeben – die jeweils aus beiden Richtungen kommen. Die Folge: Vor allem Senioren fühlen sich auf dem Fuß- und Radweg im Abschnitt zwischen Am Bilderstöckchen und Schiefersburger Weg unsicher.

Zumal auch Grundstücks-Ausfahrten entlang des Weges liegen, und auch immer wieder wild auf dem Bürgersteig geparkt wird. „Verstärkt werden die Ängste und Sorgen durch das rücksichtslose Verhalten von etlichen Radlern und auch dadurch, dass Ältere zum Teil im Hören eingeschränkt sind“, erläuterte Seniorenvertreter Herbert Clasen. Mit der Senioren-AG innerhalb der Bilderstöckchen-Konferenz hatte er einen Bürgerantrag eingereicht, dass die Verwaltung wieder einen getrennten Rad- und Fußgängerbereich auf dem Bürgersteig einrichten möge.

Amt hält Trennung des Bürgersteigs für problematisch

Der Forderung schloss sich die Bezirksvertretung Nippes nun teilweise an: So beschloss sie einstimmig, bei Enthaltung der neuen Linken-Vertreterin Gertrud Scholz, den Fußgänger- und Radverkehr entlang der Longericher Straße zunächst durch eine Verkehrszählung zu ermitteln. Zugleich möge sie eine Gefährdungsanalyse ausarbeiten und „auf dessen Grundlage geeignete Maßnahmen, über welche die Bezirksvertretung zu informieren ist, ergreifen“. Zugleich möge sie auch prüfen, einen Radschutzstreifen auf der Fahrbahn in Richtung Longerich anzulegen. Das Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung hält eine Trennung des Bürgersteigs in einen separaten Fußgänger- und einen Radfahrer-Abschnitt für problematisch – denn hierfür sei der Weg nicht ausreichend breit genug. „Die Richtlinien sagen, dass fünf Meter Breite für einen gemeinsamen Geh- und Radweg zwingend erforderlich sind“, erläuterte Amts-Mitarbeiter Kai Lachmann in der Sitzung. Hingegen sei entlang der Longericher Straße der Fuß- und Radweg nur zwischen 3,90 und 4,70 Metern breit. „Die damalige Aufteilung war nicht unbedingt legitim.“ Es handele sich außerdem, streng genommen, nicht um einen gemeinsamen Fuß- und Radweg, sondern einen Fußweg, der für Radfahrer freigegeben sei.

Die Radfahrer müssen sich im Tempo anpassen und nach den Fußgängern richten. „Es muss dort einfach eine Lösung her. Ich wohne selbst im Bilderstöckchen und nutze den Weg oft, es ist einfach eine unsichere Stelle“, argumentierte SPD-Mandatsträger Ludger Traud. „Es muss eine Lösung gefunden werden, auch wenn formale Gründe dagegen sprechen.“ Die Situation erinnere in ihren Grundzügen an den Fuß- und Radweg am Riehler Rheinufer, erinnerte FDP-Mandatsträger Biber Happe.

Auch dort sei der Weg etwas zu schmal, um ihn in zwei Bereiche zu trennen. „Aber an der Longericher Straße ist das Fuß- und Radfahrer-Aufkommen ungleich geringer als in Riehl. Eine Zählung wäre daher sinnvoll.“ Dem Vorschlag, von der CDU-Fraktion zuvor per Ersetzungsantrag eingebracht, stimmte die Runde schließlich zu – und auch die Verwaltung signalisierte Rückendeckung. „Eine Zählung wäre vernünftig, um Tatsachen zu schaffen“, so Lachmann. Der Radschutzstreifen stadtauswärts werde kommen, kündigte er an.

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