Neuer Park für LongerichDeponie soll zur Grünfläche umgestaltet werden

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Eine bisher verschlossene Welt: Das überwachte Deponietor.

Eine bisher verschlossene Welt: Das überwachte Deponietor.

Köln-Longerich/Bilderstöckchen – Radelt man die Escher Straße von Bilderstöckchen aus weiter nordwärts, steht man am Heckhofweg mitten im Grünen. Passiert man das Heckhof-Anwesen - wo ein Betriebshof der Jugendhilfe Köln untergebracht ist - und einige Kleingärten, trifft man zur Linken auf ein erhöhtes Gebiet mit Wildwuchs; Betreten bisher verboten.

Der 900 Meter lange Streifen entlang der Autobahn 57 ist eine alte Deponie, die in den 1970er Jahren eröffnet wurde, aber schon lange außer Betrieb ist und auf der sich die Natur ausgebreitet hat.

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Auf Abschnitten des Areals können die Kölner Bürger bald ihre Freizeit verbringen: Das Gelände soll binnen vier Jahren rekultiviert und zur Erweiterungsfläche des Bürgerparks Nord werden. Ein Großteil der Fläche wird zum Refugium für bedrohte Tiere und Pflanzen - vor allem der Kreuzkröte sowie Vogel- und Insektenarten. Der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde hat dem Projekt zugestimmt. Das rund neun Hektar große Gelände befindet sich komplett auf Longericher Gebiet; zwischen der Güterbahn-Trasse und der Brücke der Butzweilerstraße über die A 57.

„Nebeneinander von Natur und Freizeit“

„Wir tun nicht nur etwas für die Natur, sondern erreichen mit der Park-Erweiterung ein Nebeneinander von Natur und Freizeit“, so Katrin Wieland, Abteilungsleiterin für Immissionsschutz und Abfallwirtschaft im Umwelt- und Verbraucherschutzamt. Es handle sich bei der Fläche eigentlich um zwei Deponien: Der größere, private Teil ist eine frühere Kiesgrube, die bis 1975 in Betrieb war und bis 1991 als Mineralstoff-Deponie für Boden und Bauschutt diente. Der städtische Teil war bis 1978 eine Deponie für Grün-Abfall.

Die Pläne sehen vor, das zur Autobahn hin abfallende Gelände zunächst mit ungefährlichem Deponat - etwa Schutt oder unbelasteter Boden - zu füllen. „Zur Autobahn hin ist der Abhang recht steil, es könnten dort 7,50 bis 8,50 Meter aufgefüllt werden“, so Müller. Auf einer dünnen Schicht zur Entwässerung würde der zwei Meter dicke Boden für die eigentliche Rekultivierung aufgetragen.

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Der entstehende Wall zur A 57 böte dem neuen Park zugleich einen Schallschutz. Anstelle der momentanen wilden Vegetation - Baumgehölz, Büsche und kleine Tümpel - soll das Gelände landschaftsgärtnerisch geplant werden, wobei auf die Belange der geschützten Arten geachtet wird. Außer einer Baumreihe zur Autobahn hin werden Büsche gepflanzt und auf dem restlichen Areal mehrere Teiche samt Schilf- und Röhrichtgebiet angelegt; zudem unbewirtschaftete Wiesen sowie Holz-, Stein- und Kieshaufen zum Nisten.

Auch Wege durch das Gelände sind angedacht. „Es ist eine Verbesserung der gesamten ökologischen Situation, da sich hochwertigere Biotope bilden als bisher“, so Wieland. Das Projekt ist in drei Bauabschnitten geplant, um bedrohte Arten umsiedeln zu können. Durch die Auffüll-Arbeiten führt die Ratinger Firma Amand. Die Anlegung des Bürgerparks läge jedoch nicht mehr in ihrer Verantwortung.

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