Nippeser KunstausstellungMaler lädt in sein uriges Kölner Haus ein

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Martin Winterfeld ist Maler, Bildhauer und mehr (Archivbild). 

Nippes – Der Maler, Bildhauer, Objekt- und Aktionskünstler Martin Winterfeld ist ein  Urgestein in der Kölner Kunstszene. Die ersten kreativen Zeichen, die er in der Stadt setzte, reichen zurück bis in die Zeit der großen Kreativ-Experimente während der legendären Besetzung der Stollwerck-Schokoladenfabrik in der Kölner Südstadt und ihrer Verwandlung in ein Kunst- und Kulturzentrum. In diesen 1980er Jahren, entstanden die Anfänge seines archaisch anmutenden bildnerischen Konzeptes, das künstlerische Elemente von Naturvölkern mit Aspekten der Graffitikunst, Formen des Expressionismus mit Aspekten kindlicher Bildgestaltung verknüpft. Seine eigenwillige Ausdrucksformen präsentiert Winterfeld am kommenden Samstag in einer Ausstellung in seiner Wohnung in Nippes. 

In vertrauter Umgebung

Außerhalb der offiziellen „Offenen Ateliers“ bietet das die Möglichkeit, den Künstler in seiner vertrauten Umgebung kennenzulernen. Das kleine Haus mit Innenhof und Gartenhäuschen in der Sechzigstraße demonstriert das grundsätzliche Verlangen, die eigene Lebensumgebung künstlerisch zu gestalten. Überall befinden sich Holzplastiken, Bilder, Objekte, Masken – und Musikinstrumente. Einen Künstler in seiner Lebens- und Arbeitsumgebung kennenzulernen, ist fraglos der beste Weg, um in intensive Gespräche über Kunst und die Welt, den Künstler und das Leben kommen zu können. Und an welchem Ort sonst sollte ein Künstler bereitwilliger Auskunft über sich, seine inhaltlichen Ideen und Arbeitsweisen geben. 

Freudentänze des Lebens

Martin Winterfeld ist dabei so ziemlich mit jedem bildnerischen Genre befasst. Die Holzskulptur geht ihm so leicht von den Hand wie die Gestaltung eines fünf mal 1,70 Meter großen Mosaiks. Er lässt mit Figuren und Ornamenten gestaltete Baumstämme wie archaische Totempfähle in die Höhe wachsen oder schneidet Fisch- und Menschenformen als Reliefs aus Holz. Wild und mit satter Farbkraft bearbeitet er Leinwände oder Papier, um die Freudentänze und Dramen des Lebens ins Bild zu bringen. Sorgfältig aus Stein gearbeitete Skulpturen stehen neben flüchtigen Tuscheskizzen, vielfarbige malerische Konglomerate neben materialer Reduziertheit. 

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Auch leidenschaftlicher Musiker 

Viel erklären will Winterfeld allerdings nicht, die Deutungen überlässt er lieber den Betrachtern seiner Werke.  Dem gelernten Kirchenmaler, der viel restauriert und vergoldet hat, erscheint die künstlerische Tradition ebenso selbstverständlich wie der gewollte Bruch mit ihr. Geschichten aus der Bibel sind für ihn so inspirierend wie Beobachtungen aus dem Alltag von Köln, Mythen uralter Kulturen genauso wie die Legenden der Pop-Art. Martin Winterfeld ist ein fleißiger, ruheloser Künstler, den es unaufhörlich nach Ausdruck drängt. So ist er neben seiner bildnerischen Arbeit auch ein leidenschaftlicher Musiker. Und möglicherweise kommt während der mehrstündigen Ausstellungsdauer in einer spontanen Session auch sein Schlagzeug zum Einsatz.

Adresse und Uhrzeit: Martin Winterfeld, Sechzigstraße 20, öffnet seine Haustür am Samstag, 23. November, 15-22 Uhr

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