Politiker fordern NeubauWirrwarr um frühere Kita in Köln-Bilderstöckchen

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In Köln werden mehr Kita-Plätze für die Kleinsten benötigt. (Archivfoto)

Bilderstöckchen – Der Unmut über die Stadtverwaltung ist noch deutlich zu registrieren bei den Nippeser Bezirksvertretern. Es geht um das frühere Kita-Grundstück Eschenbachstraße 60. Die dortige Kita wurde im Januar 2010 wegen des instabilen Untergrunds und Setzrissen geschlossen und später abgebrochen. Was folgte, war ein „Hü und Hott“.

Zunächst hieß es, man wolle den Kindergarten wieder errichten und den Untergrund notfalls stabilisieren; 2016 hieß es dann, eine Bebauung sei wegen der Bodenverhältnisse nicht wirtschaftlich realisierbar. Als die CDU-Fraktion dann zur September-Sitzung konsequenterweise den Antrag gestellt hatte, wenigstens ein Wäldchen auf dem Areal zu pflanzen, hieß es plötzlich, das Gelände sei doch bebaubar; man plane aber nun statt einer Kita mit einer „sonstigen sozialen Nutzung – etwa einer Einrichtung zur Betreuung minderjähriger Mütter – oder alternativ einer Wohnbebauung“, wie es hieß.

„Katz-und-Maus-Spiel der Verwaltung“

Inzwischen gehen auch die Bezirkspolitiker „zurück auf Los“. Einstimmig beschlossen sie den Antrag an die Verwaltung, „sehr dringend eine Kindertagesstätte auf dem ehemaligen Grundstück der Kita Eschenbachstraße 60 in Bilderstöckchen zu errichten“. „Die Bevölkerung in Köln soll in den nächsten Jahren drastisch ansteigen, und die Geburtenrate ist in den letzten Jahren wieder deutlich gestiegen. Um der bereits jetzt existierenden Versorgungslücke in Köln Bilderstöckchen entgegenzuwirken, ist der Bau einer Kita in der Eschenbachstraße daher zwingend notwendig“, drängte der Vize-Bezirksbürgermeister Daniel Hanna (CDU). Es gelte, den Politikern und Bürgern „das jahrelange Katz-und-Maus-Spiel seitens der Verwaltung endgültig zu ersparen“. Der Antrag wurde, wenig überraschend, einstimmig beschlossen.

„Das alles ist eine wahre Verwaltungsposse“, stellte Christoph Schmitz, Fraktionschef der CDU, schließlich fest. Rückendeckung kommt auch von Bezirksbürgermeister Bernd Schößler (SPD), der sich schriftlich bei der Oberbürgermeisterin Henriette Reker über die Einlassungen der Ämter beschwert hat. „Der Brief an die Oberbürgermeisterin ist schon raus“, sagte er.

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