Reisen inspirieren ihnKölner Maler Hans Brungs stellt seine Kunst vor

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Stadt- und Landschaftsansichten, unter anderem von New York (l.) und Köln, zeigt Hans Brungs in seiner Ausstellung.

Stadt- und Landschaftsansichten, unter anderem von New York (l.) und Köln, zeigt Hans Brungs in seiner Ausstellung.

Weidenpesch/Nippes – Er ist ein echtes ur-kölsches Original – und ein guter Maler dazu: Der 77-jährige Hans Brungs war als einer der „schnellsten Fassadenmaler Kölns“ bekannt, er ist auch heute noch im Auftrag von Firmen aktiv.

Doch er hat eine zweite, weniger bekannte Seite – nämlich die der Kunst. Davon können sich noch bis einschließlich Freitag, 3. Mai, die Besucher des Bezirksrathauses Nippes an der Neusser Straße 450 überzeugen. Dort sind unter dem Titel „City-Malerei und europäische Impressionen“ 36 Landschaftsgemälde und Stillleben von ihm ausgestellt.

Zu sehen sind florale Motive, unbenannte Landschaftsausschnitte, oft mit Bäumen und Seen im Mittelpunkt – sowie Ansichten aus Köln, New York, von der französischen Atlantikküste, der südspanischen Costa del Sol, den Niederlanden und aus Venedig. Zur Eröffnung sprach der „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit dem Künstler.

Stadt- und Landschaftsansichten, unter anderem von New York (l.) und Köln, zeigt Hans Brungs in seiner Ausstellung.

Stadt- und Landschaftsansichten, unter anderem von New York (l.) und Köln, zeigt Hans Brungs in seiner Ausstellung.

Herr Brungs, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Ausstellung! Die Motive sind ja sehr vielfältig – was ist Ihnen als Künstler besonders wichtig?

Die Bilder sollen den Leuten einfach gefallen, das ist mein Ziel. Meine verschiedenen Reisen durch Europa geben mir eine Inspiration. Vor Ort mache ich Fotos oder Skizzen; zu Hause wird dann gemalt.

Wie lange braucht man, um so filigran malen zu können?

Es muss einem einfach im Blut liegen, das Malen – das kann man nicht lernen. Ich male seit meiner Kindheit und habe später noch eine Abendschule für Kunstgewerbe besucht. Doch beruflich landete ich dann eben in der Fassadenmalerei.

Sind Sie auch heute noch in der Fassadenmalerei aktiv?

Ja, das bin ich immer noch, auch nach Jahrzehnten. Viele Aufträge hatte ich in den 1970er Jahren, damals war einfach noch mehr Geld da – heute dagegen sitzt es bei den Firmen nicht mehr so locker. Ich hatte manchmal Aufträge über Wandgestaltungen mit 50 Metern Länge. In jüngerer Zeit habe ich für die Ring-Läden „Spencer & Hill“ und „Vanity“ gearbeitet sowie den Erotiktreff „Club Mondial“.

Was gefällt Ihnen an Nippes, wo Sie seit 25 Jahren leben?

Der Goldene Kappes, wo wir ab und zu mal hingehen. Und auch weitere Gaststätten im Veedel sind nett. Aber wir gehen nicht oft weg, da wir oft erst spät nach Hause kommen. Was ebenfalls schön ist, ist der Bouleplatz am Altenberger Hof, bei uns direkt nebenan.

Welches Reiseziel mögen Sie am liebsten?

Wir freuen uns immer auf unser Appartement an der Costa del Sol, die man auch auf einem Bild in der Ausstellung sieht. Auch wenn es dort mittlerweile anders aussieht – in der Bucht ist viel mehr gebaut worden. Was uns sehr imponiert ist, dass die Straßen dort mittlerweile viel besser sind als bei uns in Deutschland. Das gilt auch für andere europäische Länder. Auch Warschau beispielsweise hat mich fasziniert: Dort gibt es toll restaurierte Altbauten, alles ist in Schuss und man sieht keine Zigarettenkippe auf den Straßen. Da kann sich Köln wirklich eine Scheibe abschneiden.

Der Maler Hans Brungs mit seiner Frau Ursula

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