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Schillplatz in Köln-NippesOffizielle Benennung ist besiegelt

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Der Schillplatz soll auch offiziell so heißen.

Der Schillplatz soll auch offiziell so heißen.

Nippes/Niehl – Auf einmal ging es dann doch ganz schnell. Der offizielle Kölner Stadtplan wird in aller Kürze um zwei Namen reicher sein. Ganz kurz nach den Anträgen der Bezirksvertretung Nippes in den vergangenen zwei Sitzungen, das bisher offiziell namenlose „Niehler Ei“ – den aus den Stau-Nachrichten bekannten Kreisverkehr am Schnittpunkt Bremerhavener Straße und Industriestraße – auch amtlich so zu benennen,ist nun die offizielle Benennung besiegelt.

Das gilt auch für den „Schillplatz“ zwischen Schillstraße, Mauenheimer Straße und Simon-Meister-Straße in Nippes, wo die gleichen Voraussetzungen vorliegen. Die Erfolgsmeldung kam vom städtischen Liegenschaftsamt, zur kommenden Sitzung der Bezirksvertretung Nippes am Donnerstag, 4. Juli, im Restaurant des Kölner Zoos.

Benannt ist die Schillstraße, und zukünftig auch der Schillplatz, nach dem preußischen Offizier Ferdinand Baptista von Schill (1776 – 1809), auf den übrigens die Redewendung „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“ zurückgeht. Eine ganze Reihe von Nippeser Straßennamen verweist auf die Preußenzeit. „Das Zentrale Namensarchiv hat den Beschluss als Prüfauftrag gewertet und erhebt keine Einwände gegen die Benennung. Der Beschluss wird bei der nächsten Veröffentlichung im Amtsblatt der Stadt Köln Rechtskraft erlangen“, bestätigt die Verwaltung hinsichtlich beider Anträge.

Vor allem bezüglich des Schillplatzes bestand der Wunsch in Veedel nach einen offiziellen Namen schon seit sehr langer Zeit. Noch vor einigen Jahren war eine Benennung des Platzes gescheitert: Schon 2005 hatte die Bezirksvertretung einen Antrag zur Benennung als Schillplatz verabschiedet, alternativ nach Matthias „Mattes“ Nießen, dem von 1975 bis 1987 amtierenden ersten Bezirksbürgermeister von Nippes. Damals lehnte die Verwaltung das Ansinnen mit einem Bündel von Argumenten ab: So würde die Mauenheimer Straße in ihrem Verlauf unterbrochen, und die Person Schill bereits durch die nach ihm benannte Straße geehrt. Zudem kämen durch die Umbenennung Kosten auf die betroffenen Anwohner zu, deren Adresse sich ändere. Das ist im aktuellen Fall anders, denn nur die Platzfläche selbst, nicht aber die um den Platz herumführenden Straßenabschnitte und damit Häuser, erhalten eine neue Adresse.

Anlieger und Nutzer des Platzes reagierten erfreut auf die Mitteilung. „Es ist eine Supersache, es wird ja auch höchste Zeit“, hieß es aus der Weinstube „Morio“, die Tische auf dem Gelände bewirtschaftet. „Er heißt ja eigentlich schon 30 Jahre im Volksmund so, auch bei Google findet man ihn unter dem Namen. Für uns ändert sich nichts.“

Bezirke haben das Recht zur Benennung von Plätzen und Straßen

Laut § 2 der Kölner Zuständigkeitsordnung liegt das Recht zur Benennung u.a. von Straßen, Plätzen, Parks und öffentlichen Einrichtungen bei den Bezirken, soweit „deren Bedeutung nicht wesentlich über den Stadtbezirk hinausgeht“. Es wurde in den vergangenen Jahren mehrfach genutzt, so 2010 beim „Pfarrer-Heller-Park“ in Longerich zwischen Lützlongericher Straße und Dädalusring, 2013 beim „Heinrich-Pachl-Platz“ am Altenberger Hof und 2014 bei den Straßen im Clouth-Gelände: Josefine-Clouth-, Kautschuk-, Seekabelstraße, Auf dem Stahlseil, Am Walzwerk und den Luftschiffplatz. Auch die Sternsinger-Grundschule in Longerich wurde 2011 offiziell benannt. Gescheitert war dagegen die offizielle Benennung des nach wie vor namenlosen Riehler Plätzchens: Die FDP-Initiative scheiterte 2014, da die Stadt unter anderem eine Verwechslungsgefahr mit dem Riehler Platz im Agnesveedel sah. (bes)

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