Umzug nach Köln-NippesTheater-Ensemble „Studio Trafique“ übernimmt Schützenheim

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Theater-Trafique

„Toxic“ war eine der Inszenierungen der vergangenen Jahre.

Nippes – Bereits kurz vor Weihnachten ging der Traum für das Theater-Ensemble in Erfüllung – und die Kölner Kulturlandschaft wird durch einen Neuzugang reicher: Das 2012 gegründete Ensemble „Studio Trafique“ bezieht Anfang des kommenden Jahres das Gelände an der Merheimer Straße 292, das einstige Vereinsheim der mittlerweile inaktiven Nippeser Schützenbruderschaft St. Sebastianus genau gegenüber der Bezirkssportanlage Merheimer Straße.

Eröffnung in Köln-Nippes im Mai

Am 17. Dezember hatte Vorstand Björn Gabriel den Mietvertrag mit dem neuen Eigentümer der Immobilie, dem Carl-Sonnenschein-Haus, unterzeichnet. „Wir wollen am 13. Mai 2022 eröffnen, unser Vertrag geht zunächst über dreieinhalb Jahre, also drei Spielzeiten.“ Als erstes Stück ist der „Lenz“ von Georg Büchner geplant. Bis dahin stehen Umbauarbeiten im Inneren an, darunter der Einbau einer Corona-gerechten Klimatisierung. Bereits seit Sommer hatte sich das Trafique-Ensemble, dessen vorherige feste Spielstätte in Mülheim war und über eine Kooperation mit der Kölner Studiobühne nahe der Universität verfügt und Gastspiele in ganz Deutschland absolviert, für einen möglichen Umzug nach Nippes interessiert.

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Auf einem Veedelsspaziergang mit Najib Ramz, dem ersten Vorsitzenden des Bürgervereins „Für Nippes“, erkundete man im Juli mehrere potenzielle Standorte, darunter auch das frühere Schützenheim. Damals schien es aber noch so, dass die Räume nicht verfügbar seien. Dies hat sich bei Hintergrundgesprächen in den vergangenen Monaten jedoch als anders herausgestellt. „Die Lage ist ein Paradies, sowohl das Gebäude, als auch der Garten drumherum“, lobt der Vorstand des Ensembles, das als gemeinnütziger eingetragener Verein arbeitet.

Schützenheim Nippes

Das Ex-Schützenheim an der Merheimer Straße wird ein Theater. 

Neben dem Ensemble will auch das Carl-Sonnenschein-Haus, eine Einrichtung für betreutes Wohnen vorwiegend jüngerer Menschen sowie Träger ambulanter Hilfen und Anbieter eines Catering-Services, die Räume parallel weiter nutzen. Unter anderem für ein Aktivierungsprogramm, ein pädagogisches Projekt, das Sport und Spracherwerb kombiniert, Gesprächstherapien sowie eine Suchtberatung für Menschen mit geistiger Behinderung.

Haus für das Veedel

Die Theatergruppe hat das erklärte Ziel, ihre Spielstätte zu einem Haus für das Veedel zu machen. „Wir sind ein hochprofessionelles Theater, das deutschlandweit besprochen wird und wegen seines ästhetischen Spielansatzes gelobt wird. Andererseits wollen wir uns der Zivilgesellschaft öffnen, und kein Theater aus dem Elfenbeinturm heraus machen“, betont Gabriel.

„Das Theater soll eine Herzkammer des Veedelslebens sein, und wir wollen auch dem politischen Leben einen Raum geben.“ Auch „Für-Nippes“-Chef Ramz freut sich über den Neuzugang, und den erfolgreichen Vermittlungseinsatz. „Wir sind sehr froh, durch unsere Netzwerkarbeit eine Lösung für die engagierte Theatergruppe und für unser Veedel hinbekommen zu haben.“

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