NRW-Minister mit Corona infiziertSo verlief Reuls Besuch bei der Kölner Feuerwehr

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Reul Donnerstag

Innenminister Herbert Reul (CDU) hat ein Lagebild zum Rechtsextremismus bei der Polizei vorstellt.

Köln – Eine „große Ehre“ nannte Feuerwehrsprecher Ulrich Laschet den Besuch des NRW-Innenministers Herbert Reul in der Leitstelle der Wache 5 in Weidenpesch. Reul war gekommen, um das „Twitter-Gewitter“ aufzuwerten, eine PR-Aktion der Feuerwehr zum Europäischen Tag des Notrufs. Dass dieser Besuch wenige Tage später zum Problem werden würde, dürften am Donnerstagabend weder Reul selbst, noch die Feuerwehr oder einer meiner Journalistenkollegen geahnt haben. Der Minister ist corona-positiv, wurde schließlich am Rosenmontag klar.

Alle Kontaktpersonen, darunter Oberbürgermeisterin Henriette Reker, etwa ein Dutzend Mitarbeiter der Feuerwehr und auch wir – eine gute Handvoll Autoren, Fotografen und Kameraleute verschiedener Medien – wurden informiert und gebeten, zu Hause zu bleiben. Die Stadt hat den Betroffenen Tests angeboten am fünften Tag nach dem Kontakt – also am Dienstagmorgen.

FFP2-Masken und Desinfektion für alle

Der Donnerstagabend in der Leitstelle der Feuerwehr verlief größtenteils so, wie solche Pressetermine während der Corona-Pandemie laufen. An den Eingängen wurden FFP2-Masken und Desinfektionslösung ausgegeben. Insgesamt gut 20 Menschen hielten sich in den beiden Räumen der Feuerwehr auf – das ist die Einsatzleitung sowie ein Schulungsraum, in dem seit Pandemiebeginn der städtische Krisenstab tagt. Beide Räume sind mit einer automatischen Luftfilteranlage ausgestattet.

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Der Minister kam mit Leibwächtern und Pressereferenten, Henriette Reker mit ihrer Sprecherin. Die Beteiligten – auch wir Journalisten – trugen während der gesamten etwa 75 Minuten unsere Masken. Minister Reul setzte seine für ein Pressefoto, ein kurzes Fernseh-Interview und einen Schluck aus einem Wasserglas für insgesamt wenige Minuten ab. Ob das gereicht hat, um eine Infektionsgefahr darzustellen, ließe sich nur mutmaßen. Medienberichten zufolge soll Reul am Wochenende schon Termine wegen Symptomen abgesagt haben. Wahrscheinlich war der Minister also schon am Donnerstag infiziert.

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Zunächst hielten Reker, Reul und Feuerwehrchef Christian Miller kurze Ansprachen über den Wert von haupt- und ehrenamtlichen Engagement, bevor Reul für drei kurze Interviews in den Raum der Einsatzleitung ging. Wir vom „Kölner Stadt-Anzeiger“, die Kollegen von RTL und die Feuerwehr-eigenen Kanäle haben ihre O-Töne bekommen. Anschließend unterhielten sich Reul und Miller an der großen Fensterfront, durch die man runter Richtung Leitstelle schauen kann. Um kurz nach 20 Uhr verließ ich als letzter Journalist die Feuerwache, der Minister war da schon einige Minuten weg. Nichts deutete darauf hin, dass dieser Abend wohl noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben wird.

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