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OB-KandidatDas sind Andreas Kossiskis Optionen bei einer Wahl-Niederlage

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Andreas Kossiski

Andreas Kossiski

Köln – SPD-Politiker Andreas Kossiski will am kommenden Sonntag Oberbürgermeister werden und Amtsinhaberin Henriette Reker als ablösen. Sollte ihm als aussichtsreichstem Herausforderer das nicht gelingen, stellt sich die Frage, wie es nach dem 13. September mit Kossiski weitergehen wird. Grundsätzlich blieben ihm im Fall einer Niederlage zwei Optionen.

Er könnte sich wieder vollständig auf seine Tätigkeit als Landtagsabgeordneter in Düsseldorf konzentrieren oder im Stadtrat den Posten des SPD-Fraktionsvorsitzenden anstreben.

Kossiski hat sich bislang offiziell nicht zu seinen Plänen für den Fall einer Niederlage geäußert. Wie zu hören ist, konzentriert er sich zurzeit vollständig auf den Endspurt im Wahlkampf und engagiert sich dafür, am Sonntag zum Oberbürgermeister gewählt zu werden.

Rückkher in den Landtag ohne Ansehen zu verlieren

Würde Kossiski nach der Wahl in den Landtag zurückkehren, wäre das für ihn möglich, ohne an Ansehen zu verlieren. Er hätte sich dann für die Kölner SPD in die vorderste Linie gestellt und wäre ein respektabler OB-Kandidat gewesen, dem der Dank der Partei dafür sicher wäre.

Sollte er sich entscheiden, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat werden zu wollen, wäre es allerdings schwierig, ihm das zu verwehren. Schließlich führt Kossiski die Reserveliste seiner Partei auf dem ersten Platz an, während der derzeitige Fraktionschef Christian Joisten nur auf Platz drei kandidiert. Die Partei hat mit Kossiskis Positionierung bereits ein deutliches Signal gesetzt, so dass er durchaus Anspruch auf den Führungsposten erheben kann.

In diesem Fall würde Kossiski davon profitieren, dass er als Landtagsabgeordneter ein Berufspolitiker ist, der entsprechend mehr Zeit auf den Job des Fraktionsvorsitzenden verwenden könnte als Joisten, der sich ehrenamtlich engagiert, während er hauptberuflich bei einer Akademie für Erste Hilfe, Notfall- und Brandschutztraining arbeitet.

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Auf das Modell, als Ratsfraktionschef auch Landtagsabgeordneter zu sein, hatte bereits Joistens Vorgänger Martin Börschel gesetzt. Bernd Petelkau, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat, ist ebenso aufgestellt. Die Parteien lassen solche Doppelfunktionen bei den Fraktionschefs ausnahmsweise zu, weil man sich davon unter anderem verspricht, dass ein Berufspolitiker das Amt professioneller ausüben und von seiner politischen Arbeit in der Landeshauptstadt profitieren kann.

Bei der Frage, ob Kossiski Fraktionsvorsitzender werden kann, wird viel davon abhängen, wie gut die SPD bei der Kommunalwahl abschneiden und wer Mitglied in der neuen Ratsfraktion wird. Eine weitere Rolle wird spielen, welche Mehrheiten sich im Rat bilden werden und ob sich die SPD weiter mit der Oppositionsrolle abfinden muss oder wieder in die Verantwortung rücken wird. Da Kossiski dem Stadtrat bislang nicht angehört, könnte er weitgehend unbelastet in eine mögliche Zusammenarbeit mit bisherigen politischen Gegnern einsteigen.

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