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Ordensbrüder verlassen Köln„Prekäre Situation“ bei Gemeinschaft von Jerusalem

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Schwester und Brüder beteten bislang in Groß St. Martin Seite an Seite.

Köln – 13 Jahre haben die Brüder und Schwestern der monastischen Gemeinschaft von Jerusalem in der Altstadt Flur an Flur gelebt, täglich haben sie in der Kirche Groß St. Martin zusammen gebetet. Im August werden die Brüder Köln vorläufig verlassen.

Wegen einer „sehr prekären Gemeinschaftssituation“ habe der Generalprior der Ordensgemeinschaft, Bruder Jean-Christophe, entschieden, die Brüder aus Köln zurückzuziehen. Es handele sich dabei nicht um ein Ende der Brudergemeinschaft, sondern um eine „Zeit des Rückzugs“, es sei zunächst eine „vorübergehende Entscheidung“, die Möglichkeit einer Rückkehr bleibe bestehen, teilt die Gemeinschaft auf ihrer Internetseite mit. Über die Zukunft der Bruder-Gemeinschaft werde dann bei einer Generalversammlung des Ordens entschieden.

Zwei Brüder leben außerhalb der Gemeinschaft

Seit Januar 2021, am Ende der Amtszeit von Bruder Jean-Tristan als Prior, seien die Brüder von der Realität und „unseren persönlichen Grenzen eingeholt“ worden. „Wir mussten uns mit neuen, manchmal schwierigen Situationen auseinandersetzen. Heute leben zwei Brüder aus persönlichen und gesundheitlichen Gründen außerhalb der Gemeinschaft“, heißt es in der Mitteilung etwas kryptisch.

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Offen bleibe vorläufig die Frage: „Soll das Institut der Brüder von Jerusalem die in Köln anwesenden Brüder abziehen und die Auflösung des Hauses beschließen?“ Dass sich die Generalversammlung des Ordens mit dieser Frage befasst, legt die Vermutung nahe, dass sich hinter der „sehr prekären Gemeinschaftssituation“ Ereignisse verbergen könnten, die kein helles Licht auf den Orden werfen. Die Kölner Gemeinschaft hat angekündigt, sich am kommenden Wochenende Fragen der Öffentlichkeit stellen zu wollen. 

Gemeinschaft seit 2009 in Köln

Im Jahr 2009 hatte der damalige Kardinal Joachim Meisner die  Gemeinschaften von Jerusalem nach Köln geholt. Gegründet wurden die monastischen Gemeinschaften 1975 von Bruder Pierre-Marie Delfieux in Paris. Rund 180 Schwestern und Brüder gehören dem Orden an, der neben vier Niederlassungen in Frankreich (darunter auf dem Mont-Saint-Michael und in Paris) in Kanada, Italien, Polen und eben in Köln zu finden ist.

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